Perleberg, palatinal
Zahn 21, palatinal. Eine Verzierung in Gelb, Weiß und Blau. Ein Wappen, wie sich bei genauem Hinsehen herausstellte. Und ein besonders hübsches dazu.
Dr. Britt Schremmer arbeitet bei der Bundeswehr in der Zahnarztgruppe Havelberg, sie erblickte bei einem Kontrolltermin bei einem 40-jährigen Patienten die ungewöhnliche Krone. „Ich habe schon mal ein Sternchen oder einen Brilli bei Patienten gesehen, aber diese Krone ist ziemlich einmalig“, sagt sie. Hergestellt wurde das kleine Kunstwerk im Dentallabor Philipowitz in Perleberg.
Ein gelber Stern auf blauem Grund
Es zeigt das Wappen der brandenburgischen Stadt Perleberg, bestehend aus einem gelben Stern auf blauem Grund, verziert mit acht weißen Perlen. Im Innern des Sterns befindet sich eine große, goldperlengefasste Innenperle. Heraldiker sprechen von einem „sprechenden Wappen“, weil es sich quasi selbst erklärt: Die große Perle symbolisiert die Stadt Perleberg als Hauptort der Prignitz, weitere acht Perlen stellen die anderen Städte der Prignitz dar.
Dentallabor-Inhaberin Ascol Philipowitz erinnert sich an den ungewöhnlichen Kunden, hat ihm aber Anonymität zugesichert. Die Zahntechnikermeisterin gegenüber den zm: „Der Auftrag wurde in diesem Jahr ausgeführt, im Vergleich zu normalen Kronen hat das Auftragen des Wappens rund zwei Stunden länger gedauert.“ Aufpreis: 100 Euro.
Es handelt sich um eine Vollkeramik-Krone. Die Farben wurden zum Schluss aufgetragen und gebrannt, erzählt Philipowitz. Das Wappen soll „quasi ewig“ halten – zumindest so lange wie die Krone, fügt die Expertin lächelnd hinzu. Bislang war es für das Perleberger Labor eine einmalige Bestellung.
Der Kunde scheint bescheiden zu sein
Der Auftraggeber scheint heimatliebend, aber bescheiden zu sein, denn welchen Schatz er im Mund trägt, behält er lieber für sich.
In Bielefeld sieht man das anders: Vor einiger Zeit wünschte sich ein Patient, BVB-Fan, eine Zahnkrone mit dem Logo des Fußball-Erstligisten Borussia Dortmund. Sein Motto: Zähne und den Club zeigen. Zahnarzt Dr. Felix Großhelleforth erfüllte dem Mann seinen Wunsch und ließ die Krone handbemalt im Partnerlabor herstellen.
Manchmal wünschten sich Patienten auch bunte Muster, einer habe neulich sogar nach einem Quietscheentchen auf seiner Krone gefragt.