Gefahr von epileptischen Anfällen durch Doxycyclin
Ausgangslage
In der Anamnese gab ein Patient ein Glioblastom an, das aktuell mit einer Chemotherapie behandelt wurde. Im Rahmen einer Parodontitistherapie verordnete der behandelnde Zahnarzt Doxycyclin. Der Patient entwickelte in den folgenden Tagen mehrere kleine Krampfanfälle. Die Antibiose wurde umgehend beendet. Die Symptome bildeten sich daraufhin zurück. Es sind keine bleibenden Beeinträchtigungen bekannt.
Information
Die primäre idiopathische intrakranielle Druckerhöhung betrifft vorwiegend übergewichtige Frauen zwischen 30 und 50 Jahren. Ein weiterer Auslöser kann die Behandlung mit Tetrazyklinen oder Glucocorticoiden sein. In den Fachinformationen für Doxycyclin-Präparate weisen die Hersteller auf eine intrakranielle Drucksteigerung als sehr seltene Nebenwirkung hin.
Bewertung
Patienten, die über intrakranielle Vorerkrankungen berichten oder über längere Zeit mit Doxycyclin behandelt werden, sollten auf mögliche Zeichen einer intrakraniellen Druckerhöhung wie Kopfschmerzen, Erbrechen und Sehstörungen hingewiesen werden, um durch rechtzeitiges Absetzen und Einleiten einer Therapie bleibende Schäden zu vermeiden. Bei Patienten, bei denen Vorerkrankungen bekannt sind, sollte die Verschreibung im Zweifel mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.
Die AKZ bedankt sich beim meldenden Kollegen für die Zustimmung, den Fall für die Kolleginnen und Kollegen veröffentlichen zu können.
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