Leitartikel

Gute berufspolitische Arbeit braucht eine gute Datenbasis

Martin Hendges

In diesen Tagen startet das erfolgreiche Zahnärzte-Praxis-Panel (ZäPP) in seine nunmehr vierte Runde. Im Lauf des Septembers werden die Unterlagen für die Erhebung zur Kosten- und Versorgungsstruktur von der KZBV an rund 35.000 vertragszahnärztliche Praxen in ganz Deutschland verschickt. Die Befragung hat uns bereits in den vergangenen drei Jahren wertvolle Ergebnisse geliefert. Der diesjährigen Befragung kommt aber eine besondere Bedeutung zu, denn sie befasst sich mit dem Corona-Jahr 2020. Mit diesen Ergebnissen werden wir die Auswirkungen der Pandemie gegenüber unseren Vertragspartnern valide und transparent belegen können. Wir hoffen deswegen darauf, eine starke Datengrundlage für die wichtigen Verhandlungen mit den Krankenkassen zu erhalten, um die Folgen der Corona-Pandemie möglichst realistisch belegen zu können. 

Für einen langfristigen Erfolg von ZäPP sind aber eine möglichst hohe Teilnehmerzahl und eine kontinuierliche Teilnahme der angeschriebenen Zahnarztpraxen erforderlich. Je höher der Rücklauf beim ZäPP über mehrere Jahre ist, desto höher ist auch die Validität und Akzeptanz unserer Daten später in den Verhandlungen. So entsteht eine wissenschaftlich fundierte Datenbasis, auf deren Grundlage auch Ihre KZV die notwendige Anpassung der Gesamtvergütung – und damit auch eine angemessene Honorierung Ihrer Leistungen – in Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen begründen und im Idealfall auch durchsetzen kann. Anhaltend valide Ergebnisse beim ZäPP kommen also unmittelbar allen Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzten zugute.

Nicht vergessen dürfen wir auch die politische Dimension. Die Bundestagswahl steht unmittelbar vor der Tür. Es besteht die Möglichkeit, dass wir ganz neue politische Konstellationen mit anderen Akteuren erhalten werden. Das bedeutet für uns als Standesvertretung auch, uns mit neuen politischen Ansprechpartnern auseinandersetzen zu müssen, um ihnen die vertragszahnärztlichen Anliegen nahezubringen und sie idealerweise von unserer Sichtweise zu überzeugen. Dieses Ziel gelingt am besten mit fundierten Fakten und einer guten Datenbasis. ZäPP liefert uns einen gewichtigen Teil dieser Datenbasis, die für unsere erfolgreiche berufspolitische Arbeit so wichtig ist.

Wir entwickeln ZäPP kontinuierlich weiter. Deshalb gibt es in diesem Jahr einige verbesserte Features, die die Teilnahme noch komfortabler machen. So gilt für letztjährige Teilnehmer ein halbierter Bearbeitungsaufwand. Außerdem haben wir den Fragebogen vereinfacht – dabei insbesondere die Fragen zum Personal und zu den GOZ-Leistungen –, um den Bearbeitungsaufwand zu reduzieren. Seit der letzten Befragung gibt es zudem ein neues ZäPP-Berichtsportal, in dem die Planungsfunktion (ehemals Chefübersicht) und der Praxisbericht zusammengelegt sind. Nach Abschluss der Erhebung erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem einen Online-Zugang zu einem kostenlosen Feedbackbericht, in dem die eigenen Daten umfassend aufbereitet sind. Dabei gibt es ein großes Angebot an Kennzahlen sowie eine Vielzahl von Vergleichsgruppen und Betrachtungsebenen. Durch einen verstärkten Fokus auf eine Online-Abwicklung gibt es auch keinen Postversand mehr – weder zum Steuerberater (eine kostenlose Software dafür steht zur Verfügung) noch zum Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi), das wieder mit der Durchführung der Befragung beauftragt ist. Wir sind uns bewusst, dass mit der Bearbeitung der Unterlagen ein erheblicher Aufwand für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbunden ist. Die Rücksendung der vollständig ausgefüllten Unterlagen wird deshalb auch in diesem Jahr wieder mit einer finanziellen Anerkennung vergütet.

Es gibt also genügend gute Gründe, an ZäPP teilzunehmen. Mit Ihrer Teilnahme unterstützen Sie aktiv unsere berufspolitische Arbeit, die wir in Ihrem Sinne, liebe Kolleginnen und Kollegen, versuchen zu leisten. Ich möchte Sie daher bitten, weiter mitzumachen – oder gerne auch neu einzusteigen. 

Martin Hendges

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung

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ZA Martin Hendges

Vorstandsvorsitzender der KZBV
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung

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