IDS will Game Changer werden
Das Spiel ist der Ursprung der Kultur, der Mensch ein Homo ludens, und spielerische Impulse zahlen sich nicht zuletzt in ingenieurstechnischen und handwerklichen Innovationen aus. Darum will die Internationale Dental-Schau (IDS) ihren Besucherinnen und Besuchern vom 25. bis zum 29. September 2021 interessante Zusatzangebote machen, die sich schon auf der Spielemesse gamescom bewährt haben. Damit öffnet die Präsenzmesse ihre Tore weit in die digitalen Welten.
Als Hybridmesse fährt die Messe in diesem Jahr doppelgleisig. Die Präsenzmesse soll in bewährter Form stattfinden, wird aber durch das Konzept IDSconnect ergänzt. Dabei tritt der Besucher über die Homepage („Lobby“) ein und kann das reale Geschehen auf unterschiedlichen Bühnen mit- und nachverfolgen.
Auf der Hauptbühne („Main stage“) sollen sich die offizielle Eröffnung der Messe und die Beiträge von Verbänden am Bildschirm miterleben lassen – wie etwa das zentrale Event der Bundeszahnärztekammer, von der Initiative proDente (zum Beispiel Journalistenpreis 2021) oder von zahnärztlichen Hilfsorganisationen.
Der Treibstoff
Als Treibstoff jeder IDS werden auf der Produktbühne („Product stage“) die aktuellen Innovationen zu sehen sein. Angesichts der Corona-Pandemie liegt ein Schwerpunkt auf dem Thema „Aerosole“ beziehungsweise deren Vermeidung, ein weiterer auf „Parodontaltherapie“. In beiden Fällen handelt es sich um Themen, bei denen die Zahnheilkunde eine Vorreiterrolle spielt. Eine konsequente Parodontalprophylaxe kann sogar helfen, schwere COVID-19-Verläufe und damit eine Verlegung des betreffenden Patienten auf die Intensivstation zu verhindern.
Es versteht sich von selbst, dass Innovationen auf dem Gebiet der digitalen Zahnheilkunde einen hohen Stellenwert einnehmen. Dazu gehört der Dauerbrenner Intraoralscanner ebenso wie Neuansätze für die Messung von Kaukräften.
Daneben überschreiten klassische Disziplinen wie die Füllungstherapie bisherige Grenzen. Beispielsweise verschwimmt zurzeit diejenige zwischen direkter und indirekter Versorgung; so sehr hat sich das Indikationsspektrum von Kompositen vergrößert und ausdifferenziert. Bei speziellen Produkten lässt sich ein Konsistenzwechsel induzieren, bei der Einbringung fließfähig und später modellierbar. Dann kann, wie bei den hochviskosen Bulkfill-Kompositen, eine Deckfüllung entfallen. Und die Dosierung für den Ein-Patienten-Gebrauch resultiert in hygienisch vorteilhaften Darreichungsformen – ideal fürs Begreifen, Testen und professionelle Entsorgen in den Messehallen.
Der Homo ludens
Der digitale Terminplaner von IDSconnect sorgt dafür, dass jede Besucherin und jeder Besucher alle interessanten Produkte begutachten können. Die Gesprächstermine können im Voraus per „Matchmaking“ klargemacht werden, dank elektronischer Erinnerung auf der Messe besteht keine Gefahr, sie zu verpassen. Parallel können Besucher real in den Messehallen und im „Virtuellen Café“ die Möglichkeit nutzen, sich mit Ausstellern und Kollegen austauschen, Kontakte zu pflegen und neue aufzubauen.
Ein Schaufenster dentaler Innovationen, Begegnungsräume in den realen Hallen und in der virtuellen Welt – das will die Messe in diesem Jahr sein. Und wer nach Köln kommt, darf dort gern als Homo ludens durchstarten. Denn diese IDS 2021 könnte für ihre Besucherinnen und Besucher vielleicht mehr als alle vorangegangenen eines werden: ein Game Changer.
Christian Ehrensberger
Frankfurt am Main
Im Zuge der Vorstellung der diesjährigen IDS wird die zm in weiteren Ausgaben einzelne Schwerpunkte näher beleuchten. Dazu gehören Innovationen in den Bereichen Parodontaltherapie, Endodontie und Implantologie.