Onlinemarketing

Gerade spezielle Behandlungen werden gegoogelt

Besonders bei komplexen gesundheitlichen Leistungen wie etwa Zahnimplantaten suchen Patienten Informationen erst einmal im Internet, um dann vorbereitet ins Gespräch mit dem Zahnarzt zu gehen. Das ergab eine Studie der Bertelsmann Stiftung bereits 2018. Warum die Online-Suche so beliebt ist, liegt auf der Hand: Dr. Google ist jederzeit und überall erreichbar – auch ohne Termin, hat unbegrenzt Zeit und gibt für Laien verständlichen medizinischen Rat.

Die Nutzungsentwicklung spiegelt sich im tatsächlichen Suchvolumen, sprich der Anzahl der Suchen einer bestimmten Wortkombination wie zum Beispiel „Zahnarzt und Hamburg“, wider. Die Suchanfragen reichen dabei von der generischen Suche („Zahnarzt“ + „Stadt“) bis hin zu sehr speziellen Suchen („Zahnimplantate“ + „Stadt“). Die generische Suchanfrage „Zahnarzt Düsseldorf“ beispielsweise wird rund 9.600-mal im Monat gestellt, „CMD Hamburg” rund 500-mal. Es gibt also auch zu speziellen Behandlungen eine entsprechende Nachfrage bei Google. Die Tendenz sehen wir als steigend. Das bedeutet, wer Patienten gezielt für bestimmte Behandlungsangebote wie etwa die Implantologie gewinnen möchte, sollte eine Praxiswebsite besitzen, die für die wichtigsten Suchanfragen bei Google optimiert ist, um so das Top-Ergebnis für die potenziellen Patienten zu sein.

Google selbst ist dabei in drei Bereiche zu teilen

1. Organische (kostenlose) Suchergebnisse:

Das sind alle Einträge in der Google-Suche, die bei einer Suchanfrage ausgespielt werden und nicht die Kennzeichnung „Anzeige“ tragen oder zu Google Maps gehören. Diese Einträge sind kostenlos und werden ausgespielt, wenn Google die jeweilige Website als relevante Antwort auf die Suchanfrage einordnet. Die Anordnung beziehungsweise Reihenfolge der Einträge für die jeweiligen Suchanfragen wird seitens Google auf Grundlage von über 200 Faktoren ermittelt. Eine Website kann entsprechend optimiert werden, sodass sie für die gewünschten Suchanfragen im Ranking steigt und im Idealfall das beste oder erste Ergebnis ist. Diese Optimierungen nehmen jedoch sehr viel Zeit in Anspruch, sollten von Experten durchgeführt werden und haben nie die Garantie, dass sie auch zum gewünschten Ergebnis führen. 

Die wichtigsten Faktoren, die bei einer Praxiswebsite optimiert werden können, um im Ranking bei Google zu steigen, sind:

  • Backlinks: Verlinkungen anderer Websites auf die eigene Praxiswebsite

  • Gute Inhalte: optimiert für die gewünschten Suchanfragen beziehungsweise Suchintentionen

  • ein responsives Webdesign: Die Website ist optimal auf mobilen Geräten darstellbar.

  • Core Web Vitals: Ladezeiten der Website

2. Bezahlte Suchergebnisse (Google Ads):

Die bezahlten Suchergebnisse meinen alle Einträge in der Google-Suche, die bei einer Suchanfrage ausgespielt werden und die Kennzeichnung „Anzeige“ tragen. Damit Google die bezahlten Einträge für bestimmte Suchanfragen ausspielt, müssen die gewünschten Suchanfragen beziehungsweise Keywords bei Google Ads eingebucht, entsprechende Anzeigen erstellt und ein Werbebudget an Google gezahlt werden. Die Vorteile sind, dass die bezahlten Einträge über den organischen, also unbezahlten Einträgen in der Google-Suche stehen und direkt nach der Aktivierung der Werbeanzeigen auf Platz 1 stehen können. Hier gilt aufgrund des Auktionsverfahrens: Wer das meiste pro Klick bezahlt, wird am häufigsten als Top-Ergebnis in der Google-Suche platziert.

3. Google-Maps-Suchergebnisse:

Wird eine Suchanfrage mit lokalem Bezug bei Google getätigt wie zum Beispiel „Zahnarzt Frankfurt“, spielt Google bei den Suchergebnissen einen Google-Maps-Eintrag (sprich Ort) aus, der die Top-3-Dienstleister aus der jeweiligen Region zeigt. Klickt man unten auf den Button „Weitere Orte“, öffnet sich Google Maps mit einer Auflistung aller bei Google eingetragenen Orte. Die Anordnung beziehungsweise Positionierung der Einträge in dieser Übersicht wird auf Grundlage eines Algorithmus erreicht, der unterschiedlich zum Algorithmus der organischen (unbezahlten) Suchergebnisse in der Google-Suche agiert. Der Vorteil bei diesem Google-Maps- oder auch Google-My-Business-Eintrag ist, dass hier Bewertungen von Patienten sichtbar sind – die bekanntermaßen eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung bezüglich der Auswahl des Zahnarztes spielen. Die Anzahl und die Qualität der Bewertungen haben überdies großen Einfluss darauf, für wie relevant der Google-Algorithmus den Eintrag für die entsprechende Suchanfrage einstuft, also auf welcher Position selbiger auf den Google-Ergebnisseiten zu finden ist. 

Social Media erreicht noch Unschlüssige

Inzwischen verzeichnen die sozialen Medien einen immer größeren Teil der Internetaktivitäten. Dieser Trend lässt sich auch bei der Gewinnung von „Wunschpatienten“ zunehmend beobachten. Wenn Patienten bei Google eine Suchanfrage wie „Zahnarzt Hamburg“ oder „Zahnimplantate Hamburg“ eingeben, sind sie bereits so weit im Recherche- und Entscheidungsprozess, dass sie wissen, welche Leistung sie in Anspruch nehmen möchten. In den sozialen Medien ist es jedoch möglich, die Patienten noch eine Stufe vorher für sich zu gewinnen, also wenn sie noch nicht den Weg in die Google-Suche gefunden haben, um sich über bestimmte Leistungen oder Zahnarztpraxen zu informieren. Hier können Sie entsprechende Werbeanzeigen in den sozialen Medien wie Facebook und Instagram schalten, die das Problem der Zahnlosigkeit thematisieren und die Lösung „Zahnimplantate“ anbieten.

Auch andere ästhetische Behandlungen wie Bleaching oder Veneers sind ebenfalls prädestiniert, um sie in den Foto- und Video-lastigen sozialen Medien zu bewerben. Durch den Einsatz von Werbeanzeigen in den sozialen Medien ist es möglich, das eigene Behandlungsangebot ohne Streuverluste den Menschen auszuspielen, die aufgrund bestimmter Merkmale (zum Beispiel Alter, Geschlecht, Einkommen, Interessen) genau den eigenen Wunschpatienten entsprechen.

Social Media im Marketing-Mix der Zahnärzte sehen wir als großes Potenzial, das vielen noch nicht bewusst ist. Einerseits ist es möglich, als einer der ersten Praxen in der Region in den sozialen Medien präsent zu sein und Patienten auf sich aufmerksam zu machen. Andererseits sind die Werbekosten aufgrund der geringen Anzahl an Mitbewerbern in der Region, die auf dieselbe Zielgruppe bieten, relativ günstig, so dass der Preis pro Neupatient noch gering ausfällt. 

René Ramcke

Onlinemarketing-Experte undeiner der Gründer von Rankingdocs (Onlinemarketing-Agentur für digitale Personalgewinnung im Gesundheitswesen) 

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