IADR-Kongress in Florenz: Neue Studienergebnisse zu EQUIA

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Prothetik
Beim jüngsten Kongress der International Association for Dental Research (IADR) in Florenz fanden sich namhafte Wissenschaftler auf einem angeschlossenen Symposium des globalen Dentalanbieters GC mit dem Titel „Glass-Ionomer based concepts of today in restorative dentistry“ zusammen. Neben einem Blick auf die derzeitigen Anforderungen und Chancen der Zahnmedizin präsentierten die Forscher unter anderem aktuelle Studienresultate zum zweistufigen Füllungskonzept EQUIA (GC).

Als Kombinationsprodukt aus einer Glasionomerkomponente und einem Kompositlack werden EQUIA vielversprechende Möglichkeiten für die moderne Füllungstherapie eingeräumt. EQUIA ist gemäß der Gebrauchsanweisung des Herstellers unter anderem bei Restaurationen der Klasse I, unbelasteten Restaurationen der Klasse II und kaudruckbelasteten Restaurationen der Klasse II (sofern der Isthmus weniger als die Hälfte des Interkuspidalraumes beträgt) anwendbar und für diese Indikationen über die GKV abrechenbar.

Das Symposium eröffnete Prof. Avijit Banerjee mit seiner Präsentation „Glass-Ionomer cements: uses & abuses“ zu den Charakteristika und Anwendungsgebieten von Glasionomerzementen (GIZ). Banerjee veranschaulichte die klinischen Vor- und Nachteile von GIZ und bezog dabei diverse klinische Studien und systematische Untersuchungen ein. Die beständige Forschungs- und Entwicklungsarbeit bezüglich dieser Materialklasse sorge für eine Verbesserung der physikalischen und chemischen Eigenschaften. GIZ besitze das Potential, dem kariösen Prozess Einhalt zu gebieten und es existiere damit ein Restaurationsmaterial, welches im Einklang mit einem der Grundprinzipien der modernen Zahnmedizin – der minimalinvasiven Zahnheilkunde – steht.

Zusammenspiel von GIZ und Komposit: EQUIA

Anschließend ging PD Ulrich Lohbauer (Universitätsklinikum Erlangen), in seinem Vortrag auf die „Mechanical performance of GI cements – an in vitro assessment of recent advances” ein. Als Spezialist für dentale Biomaterialien und Materialkunde beleuchtete Lohbauer die neuesten Erkenntnisse zur mechanischen Leistungsfähigkeit von Glasionomermaterialien und fokussierte hierbei konkret auf Glasionomer-basierte Konzepte mit Kompositüberzug. In-vitro-Untersuchungen hätten gezeigt, dass EQUIA Coat die Zementoberfläche unter anderem gegen Erosion durch Lebensmittelsäure schütze und sich EQUIA damit deutlich von konventionellen GIZ unterscheidet. Lohbauer riet den Zuhörern ausdrücklich dazu, für optimale Ergebnisse die Gebrauchsanweisung des Herstellers bezüglich des Coatings genauestens zu befolgen und die Indikationen zu beachten.

Prof. Sevil Gurgan (Hacettepe Universität, Ankara) präsentierte aktuelle Resultate einer von ihr und weiteren Wissenschaftlern durchgeführten Forschungsarbeit zu EQUIA: „Four-Year Randomised Clinical Trial to Evaluate the Clinical Performance of a Glass-Ionomer Restorative System“, und zeigte die Leistungsfähigkeit von EQUIA für Restaurationen der Klasse I und II im Vergleich zu Kompositen über einen Zeitraum von vier Jahren auf. Die Untersuchung bezog 140 Läsionen ein, die entsprechend der Gebrauchsanweisung entweder mit EQUIA oder dem Vergleichsmaterial Gradia Direct Posterior (GC) in Kombination mit dem Bonding G-Bond (GC) restauriert wurden. Gurgan kommt zu dem Schluss, dass beide Materialien eine vergleichbare klinische Leistungsfähigkeit nach 48 Monaten aufwiesen, was sie zu geeigneten Füllungsalternativen für die untersuchten Kavitätenklassen macht.

Deutschlandweite Studie zu EQUIA

Im Anschluss fügte Dr. Thomas Klinke (Universität Greifswald) den interessanten Studienresultaten von Gurgan die Ergebnisse einer in dieser Form einzigartigen Untersuchung hinzu. Wie es der Titel „Glass ionomers as Dental Primary Care in General Practitioners Offices – Results of a 24 months evaluation“ nahelegt, stellte Klinke die derzeit vorliegenden 24-Monatsergebnisse einer über fünf Jahre angelegten prospektiven, randomisierten, doppelblinden, klinischen deutschlandweiten Studie im Feld zu EQUIA Fil vor (Prof. Reiner Biffar, Dr. Thomas Klinke, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Poliklinik für zä. Prothetik, Alterszahnheilkunde und med. Werkstoffkunde, Universitätsmedizin Greifswald, DRKS 00004220). Die Ergebnisse weisen sowohl EQUIA Fil als auch Fuji IX Fast eine gute klinische Performance über den untersuchten Zeitraum von 24 Monaten nach, wobei davon ausgegangen werden kann, dass die laufenden Follow-Ups die aktuellen Ergebnisse bestätigen werden.

Glasionomer-basierte Systeme ebnen den Weg der modernen Zahnheilkunde

Die Fülle der präsentierten Erkenntnisse und Studienergebnisse weisen Glasionomer-basierten Systemen wie EQUIA (bestehend aus der GIZ-Komponente EQUIA Fil und dem schützenden hochgefüllten Kompositlack EQUIA Coat) eine gute klinische Performance über die untersuchten Zeiträume (bis zu 48 Monaten) zu. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Evolution der Restaurationsmaterialien voranschreitet und innovative Konzepte wie das Glasionomer-basierte EQUIA nicht nur von den jeweiligen Vorteilen der Materialgruppen – im Falle von EQUIA sowohl GIZ als auch Komposit – profitieren, sondern gleichermaßen einen möglichen Weg in die Zukunft der modernen Zahnheilkunde ebnen.

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