Permadental: Gefräste Stege auf Implantaten

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Prothetik
Zahnarzt Dr. Hardy Terhorst berichtet über seine Erfahrungen mit gefrästen Stegen auf Implantaten.

Zahnlose Ober- und Unterkiefer werden heute in der Regel mit Vollprothesen versorgt. Im Laufe der Zeit können beim Tragen jedoch Probleme auftreten: Die „Dritten“ sitzen nicht fest genug, das Kauen ist eingeschränkt, die Lebensqualität sinkt deutlich. Eine gute und inzwischen bewährte Alternative mit vorhersagbaren Ergebnissen ist die Befestigung einer Vollprothese auf Implantaten mit Hilfe einer Stegkonstruktion1. Dabei handelt es sich um individuell oder vorgefertigte Metallverbindungen zwischen zwei oder mehreren Implantaten, die auch der Verblockung der Implantate dienen.

Dr. Hardy Terhorst, Zahnarzt mit implantologischem Schwerpunkt in Dinslaken, setzt diese Therapie besonders gern bei zahnlosen Unterkiefern aus Überzeugung und mit sehr guten Ergebnissen ein: „Das ist eine sehr sichere Versorgung. Die spannungsfreie Verblockung sorgt dafür, dass selbst bei Belastung die Implantate stabil bleiben, was letztlich eine längere Lebensdauer der Implantate bringt.“ Dr. Terhorst arbeitet in seiner Praxis mit CAD/CAMgefertigten Stegen. „Sie haben gegenüber den gegossenen Stegen den Vorteil, wirklich spannungsfrei zu sein“, erklärt er. „Das ist wichtig für die Langlebigkeit.“ Dazu kommt die Verarbeitung eines porenfreien Ausgangsmaterials und die verbesserte Passgenauigkeit. Das Besondere an gefrästen Stegen sieht Dr. Terhorst darin, dass diese verwindungssteif sind. „Das ist entscheidend“, erklärt er. „Meine Patienten haben mit dieser Konstruktion in den vergangenen sechs Jahren noch kein Implantat verloren.“ Seine Erfahrungen decken sich mit zahlreichen Studienergebnissen. Eine Metaanalyse unter Einschluss von 31 Studien kam zu dem Schluss, dass sich die Stegversorgung als erfolgssicherstes Konzept erweist2.

Das A und O: Eine perfekte Abformung

Das A und O sei jedoch vorab eine perfekte Abformung: „Die Situation im Mund muss mit der auf dem Modell übereinstimmen, dann gibt es überhaupt keine Probleme.“ Bei der Anzahl der dafür zu setzenden Implantate richtet sich Dr. Terhorst nach den BDIZ-Richtlinien und hat damit gute Erfahrungen gemacht: „Im Unterkiefer platziere ich vier, im Oberkiefer sechs Implantate. Im Unterkiefer muss natürlich darauf geachtet werden, die Implantate interforaminal zu platzieren.“ Die Herausforderung bei dieser Versorgung liege aus seiner Sicht eher beim Setzen der Implantate, „darin muss der Behandler wirklich geübt sein“.

Darüber hinaus käme es auf die Arbeit im Labor an. Es muss sich um eine ausgereifte Prozesskette handeln, bei der einzelne Komponenten in der Herstellung ineinander greifen: Aus der genauen Abformung wird ein hochpräzises Modell hergestellt. Der dann zum Einsatz kommende Scanner und die im Anschluss verwendete Konstruktionssoftware brauchen erfahrenes Personal. Das eigentliche Fräsen der Stege findet wiederum auf hochmodernen Fräsanlagen statt. Mit dieser Prozesskette lässt sich ein präzises und stets reproduzierbares Ergebnis erzielen. Da stößt die manuelle Fertigung an ihre Grenzen. Einen spannungsfreien Sitz im Mund erreicht man in der Regel nur mit gefrästen Stegen. Erste Erfahrungsberichte in der Literatur zeigen vielversprechende Resultate für CAD/CAM-gefräste Stegkonstruktionen, vor allem tendenziell weniger technisch bedingte Komplikationen3, 4. Dr. Terhorst bevorzugt bei den Querschnitten vor allem rechteckige Formen mit parallelen Flächen: „Das vermeidet ein Kippeln, wie wir es gelegentlich bei runden Querschnitten beobachten.“

Wichtig: Vertrauen zum Labor

Der hohe Anspruch an die Technik setzt Vertrauen zum Labor voraus. Dr. Terhorst berichtet hier über Erfahrungen sowohl mit in- als auch ausländischen Dentallabors: „Ich arbeite sowohl mit einem deutschen Meisterlabor als auch mit Permadental zusammen. Damit habe ich im Patientengespräch einfach eine Option mehr, was vor allem jene zu schätzen wissen, die finanziell nicht so flexibel sind. „Im Ausland gefertigter Zahnersatz bringt gerade bei technisch aufwändigen Arbeiten eine Preisersparnis und entspricht qualitativ deutschen Standards,“ sagt Dr. Terhorst.

Patienten profitieren von dieser Versorgung mehrfach: Zum einen haben sie ein sicheres Gefühl beim Kauen, zum anderen können sie sowohl Prothese als auch den Steg mit geeigneten Utensilien gut reinigen. „Ich bestelle Implantat-Patienten alle drei Monate zur Kontrolle in die Praxis“, sagt Dr. Terhorst, „und hier können wir bei Bedarf den Steg problemlos abschrauben und im Ultraschallbad reinigen. Einfacher geht es kaum.“

1 Andreiotelli M, Att W, Strub JR. Prosthodontic complications with implantoverdentures: asystematic literature review. Int J Prosthodont 2010 May-Jun;23(3):195-2032 Andreiotelli M, Att W, Strub JR. Prosthodontic complications with implant overdentures: asystematic literature review. Int J Prosthodont 2010 May-Jun;23(3):195-203. Abduo J, LyonsK, Bennani V, Waddell N, Swain M. Fit of screw-retained fixed implant frameworks fabricatedby different methods: a systematic review. Int J Prosthodont. 2011 May-Jun;24(3):207-20. 73 Moeller MS, Duff RE, Razzoog ME. Rehabilitation of malpositioned implants with aCAD/CAM milled implant overdenture: a clinical report. J Prosthet Dent. 2011Mar;105(3):143-6.4 Katsoulis J, Brunner A, Mericske-Stern R. Maintenance of implant-supported maxillaryprostheses: a 2-year controlled clinical trial. Int J Oral Maxillofac Implants 2011 May-Jun;26(3):648-56.

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