Ägyptische Forscher fordern mehr Studien zu Emissionen von Dentallaboren
Für ihre Arbeit untersuchten die Wissenschaftler im August 2024 insgesamt 21 private Dentallabore in Kairo, Alexandria und Elbeheira.
2,9 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Zahnprothese
Ein durchschnittliches privates Dentallabor in Ägypten arbeitete 309 Tage mit rund 7 Mitarbeitern und fertigte jährlich 7.119 Prothesen/Geräte an. Der CO2-Ausstoß betrug im Durchschnitt rund 20.820 Kilogramm CO2-Äquivalente , was 2,9 Kilogramm CO2-Äquivalenten pro Prothese/Gerät entspricht.
Die größten Emissionsquellen waren die Dienstreisen der Kuriere mit 43,6 Prozent der Gesamtemissionen. Die Beschaffung machte 27,8 Prozent aus, gefolgt vom Stromverbrauch (25 Prozent), Abfall (3,3 Prozent) und Wasserverbrauch (0,1 Prozent). Unter Berücksichtigung der Abschreibungen auf die Ausrüstung vergrößerte sich der Fußabdruck um weitere 7,7 Prozent.
„Private Dentallabore in Ägypten verursachen erhebliche CO2-Emissionen“, bilanzieren die Autoren. „Die Reisetätigkeit der Mitarbeiter trug am meisten dazu bei, da jedes Labor mehrere Kuriere für die Lieferung der Prothesen/Geräte und Abdrücke engagierte. Der Stromverbrauch war erheblich, wahrscheinlich weil die Klimaanlage ganzjährig lief, um die Geräte zu kühlen.“
Hoher Stromverbrauch, weil die Klimaanlage immer läuft
Die Autoren weisen darauf hin, dass Dentallabore eine übersehene Quelle von Treibhausgasemissionen seien und drängen auf die Entwicklung länderspezifischer CO2-Rechner, um die Emissionen weltweit besser verfolgen und reduzieren zu können. Sie empfehlen außerdem Strategien wie Anreize für den öffentlichen Nahverkehr, die Umstellung auf Massenlieferungen, den Einsatz erneuerbarer Energien und die Aufklärung von Zahntechnikern über Nachhaltigkeit.
Elwan, A.H., Fouda, A.M. Carbon footprint of private dental laboratories in Egypt: A cross-sectional study. BDJ Open 11, 40 (2025). doi.org/10.1038/s41405-025-00316-w