Aktualisierte Hygieneempfehlung

Corona? Zähneputzen in Kitas und Schulen ist unbedenklich!

ak/pm
Gesellschaft
Trotz Corona-Pandemie ist das tägliche Zähneputzen in Kitas und Schulen weiterhin hygienisch unbedenklich und ohne Infektionsgefahr möglich, melden das Universitätsklinikum Bonn (UBK), der Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) und die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ). Ihre gemeinsame Hygieneempfehlung von September 2020 haben sie nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen überarbeitet und neu veröffentlicht.

Corona hat starken Einfluss auf den Alltag und die Tagesabläufe in Kitas und Schulen genommen. Regelmäßiges Händewaschen, Lüften und die Hygieneregeln nehmen mittlerweile einen wichtigen Stellenwert ein. Auch im Hinblick auf die Mundhygiene hat die Pandemie vieles verändert, aber im negativen Sinn. Aus Angst und Verunsicherung haben einige Einrichtungen das regelmäßige Zähneputzen gestoppt.

"Mundhygiene in Zeiten von COVID-19 – jetzt erst recht!"

Ist das Zähneputzen in der Kita in Zeiten von COVID-19 noch sicher? Oder trägt es vielmehr zur Verbreitung der Viren bei? Das Gegenteil ist der Fall: "Gute Mundhygiene trägt mit dazu bei, die Abwehr gegen Infektionen zu stärken. Auch deswegen empfehlen wir ausdrücklich das tägliche Zähneputzen in Kinder-Gemeinschaftseinrichtungen", betonen die Herausgeber der überarbeiteten Hygieneempfehlung. "Mundhygiene in Zeiten von COVID-19 – jetzt erst recht!" heißt die aktualisierte Fassung von August 2021 und beinhaltet eine Checkliste zur sicheren Gestaltung der Rahmenbedingungen in Kita und Schule.

Maßnahmen für unbedenkliches Zähneputzen in Kitas und Schulen

Grundvoraussetzungen dafür sind:

  • ein aktuelles Hygienekonzept

  • Das tägliche Zähneputzen wird nach Hygienevorgaben durchgeführt.

  • Eine Bezugsperson wird als Verantwortliche bestimmt.

 Materialen und Waschräume:

  • Jedes Kind hat seine eigene altersgerechte Kinderzahnbürste und seinen eigenen Becher. Beides ist mit einem wasserfesten Stift namentlich gekennzeichnet.

  • Kinder mit chronischen Vorerkrankungen, die nach Einschätzung ihrer behandelnden Ärzte eine Immunschwäche hervorrufen, sollten ihre eigene Zahnbürste und ihre eigene Zahnpasta entweder in einer der im Handel erhältlichen abschließbaren, gut belüfteten Boxen aufbewahren oder täglich in die Einrichtung mitbringen.

  • Jedes Kind hat im Waschraum einen festen, gekennzeichneten Aufbewahrungsplatz für seine Zahnputzutensilien. Infrage kommen gut zu reinigende Aufbewahrungssysteme, zum Beispiel Zahnputzbecherleisten. Wichtig ist, dass die nach Gebrauch gut ausgespülten Zahnbürsten mit dem Kopf nach oben zum Trocknen aufgestellt werden können, ohne dass die Köpfe sich berühren.

  • Die Materialien sollen von den Kindern nicht ohne Aufsicht entnommen und nicht zweckentfremdet werden.

  • Die Zahnbürsten werden regelmäßig ausgetauscht - spätestens alle drei Monate oder nach einer Infektionskrankheit des Kindes.

  • Die Zahnputzbecher sind spülmaschinenfest bei mindestens 60 °C und dienen der Aufbewahrung der Zahnbürste. Einmal in der Woche werden die Becher in der Spülmaschine gespült.

Zähneputzen in der Kita – so kann es gehen!

  • Die Kinder gehen in Gruppen mit einer Betreuungsperson zum Zähneputzen. Diese leitet die Kinder an.

  • Alle Kinder erleben regelmäßig, dass auch ihre Bezugsperson sich die Zähne putzt. (Lernen am Modell: Beim Zähneputzen in Kleingruppen kann die Bezugsperson natürlich nicht immer mitputzen. Sie sollte daher darauf achten, dass alle Kinder sie regelmäßig als Rollenmodell erleben).

  • Bei der Ausgabe der Zahnputzutensilien wird darauf geachtet, dass jedes Kind nur mit seinen eigenen Materialien in Berührung kommt.

  • Für das Zähneputzen erhält jedes Kind ab zwei Jahren eine erbsengroße Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (1.000 ppm Fluorid). Kinder unter zwei Jahren putzen im Regelfall mit einer feuchten Zahnbürste ohne Zahnpasta ihre Zähne. Die Betreuungsperson sorgt für die korrekte Dosierung.

  • Die Zahnpastatube berührt die Bürste nicht. Die Portionierung kann beispielsweise über einen großen Teller erfolgen, von dem die "Erbsen" abgenommen werden. Der Teller wird anschließend in der Spülmaschine gereinigt.

  • Jedes Kind putzt sich selbst nach eigenem Vermögen und Lernstand die Zähne. Das pädagogische Personal hilft nicht tätig beim Putzen und putzt nicht nach. Es unterstützt verbal, durch Bestärkung und Vorbild.

  • Die Kinder spucken ins Waschbecken aus, reinigen die Zahnbürste unter fließendem Wasser und spülen auch das Waschbecken mit fließendem Wasser nach. Dabei sollte die Zahnbürste möglichst nicht abgelegt, sondern in der Hand behalten werden.

  • Die Zahnbürste wird an ihrem Platz zum Trocknen aufgestellt.

  • Die Kinder waschen sich anschließend die Hände mit Seife.

  • Die Waschbecken werden gemäß Hygieneplan nach jeder Zahnputzgruppe gereinigt.

  • Nach der Nutzung des Waschraums durch eine Zahnputzgruppe ist eine Stoßlüftung sinnvoll.

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