32. Zahnärztetag Mecklenburg-Vorpommern

„Das ist die große Herausforderung für die Zukunft“

sth
Zahnmedizin
Das Motto des 32. Zahnärztetages der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern lautete: „Zahnerhaltung 2030 – Fit für die Zukunft“. Im Fokus standen pflegebedürftige Patientinnen und Patienten.

Ausgebuchtes Haus: Mehr als 300 Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie 100 Zahnmedizinische Fachangestellte nahmen vergangenes Wochenende am Zahnärztetag teil, der gleichzeitig die 74. Jahrestagung der Mecklenburg-Vorpommerschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an den Universitäten Greifswald und Rostock war.

Pflegebedürftige im Fokus

Wissenschaftlicher Schwerpunkt war die zahnmedizinische Versorgung pflegebedürftiger Menschen, insgesamt vier Vorträge beschäftigten sich mit der Thematik. „Ich sehe bei allen Innovationen und Fortschritten, die es in der Zahnmedizin gibt, die Versorgung des pflegebedürftigen Patienten als die große Herausforderung für die Zukunft an“, erklärte der wissenschaftliche Leiter des diesjährigen Zahnärztetags, Prof. Dr. Alexander Welk. „Das hat bisher keine Gesellschaft gesehen, dass so viele Patienten ihre eigenen Zähne noch im hohen Alter haben.“

Garanten für eine lebenswerte und stabile Gesellschaft

Kammerpräsidentin Stefanie Tiede ging in ihrer Rede auf die Fragestellung der Versorgung einer immer älter werdenden Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern bei zunehmendem Fachkräftemangel ein. „Wir sind in der Pflicht, die Tätigkeit in den Gesundheitsberufen so attraktiv zu gestalten, dass es gelingt, ausreichend viele Menschen für diesen Weg zu begeistern“, sagte sie. Auch müsse es für Menschen aus dem Ausland einfache und unbürokratische Wege geben, um in Deutschland tätig zu werden. Tiede adressierte eine klare Forderung an die Politik: „Sehen Sie Gesundheit und Pflege nicht als bloße Kostenfaktoren, sondern vielmehr als Garanten für eine lebenswerte sowie sozial und politisch stabile Gesellschaft!“ Mit Verweis auf bereits geführte Gespräche mit der Landespolitik wiederholte sie vehement die Forderung von Kammer und KZV nach der Einführung der Landzahnarztquote.

Die für ein Grußwort zum Zahnärztetag angereiste Staatssekretärin Sylvia Grimm entgegnete, dass vor einer Einführung der Landzahnarztquote alle anderen zur Verfügung stehenden Maßnahmen ausgeschöpft sein müssten, um aus verfassungsrechtlicher Sicht eine Abweichung von der Gleichheit für den Berufszugang rechtfertigen zu können. Sie versprach, man werde die Entwicklung in Thüringen im Auge behalten, wo ähnliche Lösungsansätze geprüft werden.

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