"Der Mangel an ZFA wird immer deutlicher"
Seit mehr als zwei Jahrzehnten beginnen jedes Jahr zwischen 11.000 und 13.000 vorwiegend weibliche Jugendliche eine dreijährige Ausbildung als ZFA, teilt der VmF mit. Damit gehöre der anspruchsvolle Gesundheitsberuf zu den ausbildungsstärksten in Deutschland. "Trotzdem wird der Fachkräftemangel immer deutlicher." So gebe die aktuellste Statistik der Bundesarbeitsagentur für den Monat Februar 2019 bundesweit insgesamt 5.622 gemeldete freie Stellen für ZFA und 4.220 arbeitslose ZFA. "Damit hat sich die Arbeitsmarktsituation für das Fachpersonal in Zahnarztpraxen in den vergangenen 13 Jahren grundlegend verändert. Verglichen mit den Zahlen aus Februar 2006 liegt die Arbeitslosenzahl heute um rund 75 Prozent niedriger."
"Mangelnde Attraktivität des Berufs für ausgelernte Kräfte"
Dass diese Entwicklung trotz der Ausbildungsanstrengungen der Zahnärzteschaft weiter voranschreitet, liegt aus Sicht des VmF vor allem an der mangelnden Attraktivität des Berufs für ausgelernte Kräfte. Ein wesentlicher Punkt sei die fehlende Tarifbindung. "Für Zahnmedizinische Fachangestellte gibt es nur einen Tarifvertrag für die Kammerbereiche Hamburg, Hessen, Saarland und Westfalen-Lippe", verdeutlicht Sylvia Gabel, Referatsleiterin ZFA beim VmF.
"Der Vertrag ist nicht allgemeinverbindlich, aber er bewirkt, dass sich die Arbeitgeber in diesen Regionen daran orientieren. In allen anderen Kammerbereichen bleibt es den ZFA selbst überlassen, ihr Verhandlungsgeschick im Gehaltsgespräch unter Beweis zu stellen. Viele verlassen daher den Beruf. Denn sie finden fast überall bessere Arbeitsbedingungen."
Der VmF thematisiert die Problematik des fehlenden bundesweiten Tarifvertrages heute an seinem Infostand auf der IDS in Halle 11.1 Stand B 057. Auf demProgrammstehen unter anderem Informationen der Rechtsabteilung, Tipps zum Gehaltsgespräch und zur betrieblichen Altersversorgung sowie Gourmetrezepte für Niedriglöhne.
Quelle: www.vmf.de