„Deutschland bekommt Diabetes nicht in den Griff“
Im Zeitraum 2021 bis 2022 ist die Zahl der Betroffenen um mehr als 95.000 auf 7,29 Millionen gestiegen, hat das Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) festgestellt. Mit Blick auf den Anstieg sagte Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer: „Deutschland scheint die Zuckerkrankheit nicht in den Griff zu bekommen. Der nationalen Diabetes-Strategie muss endlich mehr Bedeutung zukommen. Sie soll den Menschen helfen, durch einen gesunden Lebensstil diese Krankheit zu vermeiden oder zumindest ihre Auswirkungen zu lindern.“
Ostdeutsche sind besonders oft betroffen
Den bifg-Daten zufolge gibt es starke regionale Unterschiede. Überdurchschnittlich oft kommt die Zuckerkrankheit in den ostdeutschen Bundesländern vor. Am stärksten betroffen ist Sachsen-Anhalt. Hier wurde bei 13,4 Prozent der Bevölkerung Diabetes mellitus Typ 2 festgestellt. Der Wert liegt 55 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Am weitesten unter dem Bundesdurchschnitt von 8,6 Prozent liegt Hamburg (6,1 Prozent).
Die größte Steigerungsrate innerhalb von zehn Jahren (2013 bis 2022) attestierte das bifg der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen. Dort stieg der Anteil von 3,4 auf 3,9 Prozent. Das entspricht einem Anstieg von 14,8 Prozent. Bei den 70- bis 79-Jährigen gab es von 2013 bis 2022 einen Zuwachs von 24,5 auf 25,9 Prozent. Bei den 80- bis 89-Jährigen veränderte sich die Rate von 27,1 auf 29,0 Prozent.