Diagnose und Behandlung von Schlafapnoe verhindert Langzeitschäden
Chronische Schlaferkrankungen, die unentdeckt bleiben, sind laut DGSM ein klarer Risikofaktor für gesundheitliche Langzeitschädigungen und Folgeerkrankungen. So bestehe bei Schlafapnoe "ein hohes Risiko Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekommen oder einen Schlaganfall zu erleiden".
Für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes sind Ein- und Durchschlafstörungen, sogenannte Insomnien, ebenfalls ein Risikofaktor. In Bezug auf die psychischen Erkrankungen betrifft dies vor allem Depressionen und Angststörungen, wie epidemiologische Längsschnittstudien und Meta-Analysen zeigten.
LAußerdem entwickeln 15 Prozent der Patienten mit einer langfristigen Schlafstörung eine Demenz, bei einer unbehandelten Schlafapnoe verdoppelt sich dieser Anteil Studien zufolge sogar noch. Und die REM-Schlaf-Verhaltensstörung, die zu den Parasomnien gehört, wurde als ein Risikofaktor für neurodegenerative Erkrankungen eingestuft, 80 Prozent aller Betroffenen erkranken innerhalb von 15 Jahren an Morbus Parkinson.
Ansammlung eines toxischen Proteins könnte Schlafapnoe auslösen
Ansammlung eines toxischen Proteins könnte Schlafapnoe auslösen
Carvalho DZ, St Louis EK, Schwarz CG, et al. Witnessed apneas are associated with elevated tau-PET levels in cognitively unimpaired elderly. Neurology. 2020;94(17):e1793-e1802.
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7274847/ _blank external-link-new-window
Die DGSM sieht in der Studienlage Belege dafür, warum eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen gemäß der Leitlinien der Gesellschaft so wichtig ist. Diese Leitlinien enthalten evidenzbasierte Richtlinien, etwa für eine medikamentöse Therapie. „Wir wissen, dass die Behandlung mit Schlaf- oder Schmerzmitteln eine Schlafapnoe zum Beispiel verstärkt“, erklärt der Geriater und Schlafmediziner Prof. Dr. med. Helmut Frohnhofen.
„Gerade bei der Obstruktiven Schlafapnoe fordert die DGSM eine Langzeitkontrolle und die Anpassung der Geräte auf Veränderungen beim Patienten, etwa durch Alter, Gewichtszunahme oder Lebensumstände", ergänzt der DGSM-Vorsitzende Prof. Dr. med. Peter Young.
Auf der Homepage der Gesellschaft findet sich ein gemeinsames Positionspapier der DGSM und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) zur „Diagnostik und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie“ .