„Digitalisierung muss einen Mehrwert bieten“
Die Digitalisierungsmaßnahmen müssten zu einem spürbaren Mehrwert sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Zahnärztinnen und Zahnärzte führen, heißt es in einer Mitteilung. Zahlreiche Regelungen im DigiG-Entwurf blieben allerdings hinter diesem Anspruch zurück.
Die im Gesetz vorgesehenen Maßnahmen sollten technisch ausgereift, hinreichend erprobt und wirtschaftlich, zeitlich wie organisatorisch in realistischer Weise umsetzbar sein. Dazu müssten vor allem die Praxistauglichkeit und die Belange der Anwenderinnen und Anwender in den Blick genommen werden. Aus Sicht der BZÄK müssen deshalb zum Beispiel die Regelungen zur elektronischen Patientenakte (ePA) und zum eRezept nachgebessert werden.
Anwendungen setzen sich durch, wenn sie Arbeits-, Zeit- oder Kostenersparnis bringen.
„Digitalisierungsmaßnahmen im Gesundheitswesen sollten nach Ansicht der BZÄK drei Kriterien erfüllen: mehr Klarheit für Patientinnen und Patienten, keine Mehrbelastung für Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie ein Benefit für beide Seiten“, so BZÄK-Vizepräsidentin Dr. Romy Ermler. „Die BZÄK ist für die Digitalisierung und sie ist vom Nutzen der ePA überzeugt. Aber die ePA und andere Anwendungen wie das eRezept werden nur dann erfolgreich sein, wenn Zahnärztinnen und Zahnärzte nicht weiter belastet werden.“
Hier gelte dasselbe, was für andere Lebensbereiche auch gilt: „Digitale Anwendungen setzen sich durch, wenn sie unser Leben besser machen und eine Arbeits-, Zeit- oder Kostenersparnis mit sich bringen. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel – weg von einer Digitalisierung, die immer neue Verwaltungsaufwände schafft, hin zur tatsächlichen Unterstützung der Behandlung“, so Ermler. „Staatlich verordnete Fristen, Sanktionen und Bußgelder helfen überhaupt nicht.“
Zur gemeinsamen Stellungnahme von BZÄK und KZBV geht es hier.