Repräsentative ABDA-Umfrage

E-Rezept dominiert Apothekenalltag

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Gesellschaft
Beim E-Rezept gibt es offfenbar weiterhin große technische Umsetzungsprobleme, die die Apotheken belasten. Zu dem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).

Die ABDA hatte vom 29. Januar bis 15. Februar 1.057 Apothekeninhaberinnen und -inhaber zum E-Rezept befragen lassen. Die Ergebnisse: Während noch am Jahresende 2023 der überwiegende Teil der Arzneimittelverordnungen über Muster-16-Formulare in die Apotheken kam, hatten einen Monat später bereits rund 40 Prozent der Apotheken einen E-Rezept-Anteil von 51 bis 70 Prozent, weitere 39 Prozent sogar über 70 Prozent. „Aus den Antworten der Apotheken lässt sich auch klar herauslesen, dass der Einlöseweg über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ein erfolgsbringender Faktor für das E-Rezept ist“, meldet die ABDA.

Doch zeige die die Umfrage auch, dass es weiterhin gravierende Probleme mit dem E-Rezept gibt, die sowohl die Patienten als auch die Apothekenteams bei ihrer Arbeit belasten: Fast die Hälfte der Apotheken hatte demnach bei maximal 20 Prozent der E-Rezepte ein Problem, bei einem guten Drittel seien sogar bei 21 bis zu 40 Prozent der E-Rezepte Schwierigkeiten aufgetaucht. Bemerkenswert seien die Ergebnisse zur „schwerwiegendsten Problemlast in den Apotheken“: Knapp 70 Prozent gaben laut ABDA an, dass der Fall „Patient/in ist da, aber E-Rezept noch nicht“ am meisten Mehrarbeit in der Apotheke erzeugt.

Der Fall „Patient/in ist da, aber E-Rezept noch nicht“ erzeugt am meisten Mehrarbeit

Hintergrund dieses Problems: Zahlreiche Arztpraxen arbeiten noch mit der „Stapelsignatur“, bei der die E-Rezepte erst verspätet und gebündelt für die Abgabe in der Apotheke freigegeben werden. Jede zehnte Apotheke nannte laut ABDA auch die langen Antwortzeiten in der Telematikinfrastruktur (TI) als größtes Problem – auch hierdurch ergeben sich für die Apothekenteams und ihre Patientinnen und Patienten unnötige Wartezeiten, die es vor dem E-Rezept noch nicht gegeben hatte. Laut Umfrage sieht fast die Hälfte der Befragten derzeit noch erhebliche technische Mängel bei der Implementierung des E-Rezepts.

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening forderte die Politik zum Handeln auf „Ärztinnen und Ärzte sowie die Betreiber ihrer Praxisverwaltungssysteme sind anzuhalten, verbindlich die Komfortsignatur vorzunehmen.“ Für die E-Rezept-App der Gematik erwartet die ABDA jetzt eine Überarbeitung: „Diese App braucht eine bessere Handhabung und leichtere Bedienbarkeit.“

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