Berufsverband Deutscher Laborärzte

ePA verändert Patientenkommunikation

pr/pm
Praxis
Die elektronische Patientenakte (ePA) kommt – und mit ihr ändert sich die Arzt-Patienten-Kommunikation. Laborärzte argumentieren, dass sich Mediziner jetzt auf neue Gesprächssituationen vorbereiten sollten.

Im Zusammenhang mit der wachsenden Digitalisierung im Gesundheitswesen sollten Mediziner sich auf neue Gesprächssituationen vorbereiten. Darauf machte der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) auf seiner Jahreshauptversammlung in Berlin aufmerksam.

So spielten etwa Laborwerte in den Patientengesprächen der Haus- und Fachärzte eine immer größere Rolle, erklärte der Verband. Schon jetzt seien diese bei 60 bis 70 Prozent der medizinischen Diagnosen und in der Therapiekontrolle entscheidend.

Die Labordiagnostik spielt eine immer größere Rolle

Vor allem die ePA rücke Laborwerte in den Fokus der Arzt-Patienten-Kommunikation, indem sie Diagnoseergebnisse transparenter und besser vergleichbar machten. Die digitale Gesundheitskompetenz der Patienten im Bereich Labordiagnostik werde noch zunehmen. Das habe auch mit der wachsenden Zahl von Vorsorgeuntersuchungen zu tun.

Jüngstes Beispiel hierfür sei das Screening auf Hepatitis B und C, das gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren seit dem 1. Oktober einmalig in Anspruch nehmen können. Hinzu kämen Gesundheits-Apps, die die Eingabe oder Freigabe insbesondere von Blutwerten durch die Nutzer vorsehen.

Ärzte müssen sich für neue Gesprächssituationen fit machen

Vor allem die Hausärzte, aber auch die Fachärzte im Labor müssten sich fit machen für geänderte Kommunikationssituationen und neue Patientenfragen. Denkbar sei, dass die Patienten ihre aktuellen Laborwerte schon vor dem behandelnden Arzt kennen. Über die ePA könnten sie zudem Langzeitvergleiche anstellen. Hinzu kämen Fragen wie: Welche Daten möchte ich in der ePA speichern lassen? Für welche Zwecke stelle ich sie zur Verfügung?

Die Praxen stünden zudem vor erheblichen Investitionen in ihr Datenmanagement. Sie müssten mit den großen Datenmengen umgehen, die ihnen ärztliche Diagnostiker schicken. Damit verbunden seien zudem erhebliche monetäre Aufwendungen. Die Forderung der Laborärzte an die Politik: „Wenn wir die Digitalisierung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen, gehört auch die Finanzierung der Dateninfrastrukturen im Gesundheitswesen dazu.“

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.