Frankreich: Eine weitere Dentalkette wegen Betrugs am Pranger
Untersuchungen der Krankenversicherung in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle zur Bekämpfung illegaler Arbeit (Office central de lutte contre le travail illégal, OCLTI) brachten demnach eine Reihe gravierender Versäumnisse zutage, darunter die Abrechnung nicht durchgeführter Behandlungen wie die Einbringung von Kronen und Brücken sowie die Erbringung unnötiger Behandlungen. Diese betrügerischen Handlungen haben die Krankenversicherung nach eigener Aussage fast 2,9 Millionen Euro gekostet, das entspricht etwa 20 Prozent der Gesamtkosten, die auf den Bereich Zahnmedizin bei den Krankenkassen entfallen.
Betrug im Gesundheitswesen beziffert sich auf mehr als 58 Millionen Euro
Die Krankenkassen kündigten zum 13. Mai ein Déconventionnement an, das heißt, die Leistungen dieser Zahnarztzentren werden dann nicht mehr von ihnen erstattet. Betroffen sind vier Regionen: Île-de-France, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Nouvelle-Aquitaine und Auvergne-Rhône-Alpes.
Parallel zu diesen Verwaltungssanktionen erstattete die Nationale Krankenversicherung (Caisse nationale d'assurance maladie, Cnam) Strafanzeige gegen die beteiligten Zentren wegen Betrugs- und Fälschungsvorwürfen. Die Auswirkungen dieser Affäre gehen über den finanziellen und rechtlichen Rahmen hinaus: Sie treffen direkt die Patienten, die gezwungen sind, sich einen neuen Zahnarzt zu suchen.
Die Krankenversicherung intensiviert damit ihre Bemühungen zur Bekämpfung der Betrugspraktiken, die im Jahr 2023 in Dumme mehr als 58 Millionen Euro ausmachten.