Frauen liegen bei der Existenzgründung vorn
Die Daten stammen aus dem KfW-Gründungsmonitor, für den jährlich eine repräsentative Bevölkerungsbefragung zum Gründungsgeschehen in Deutschland durchgeführt wird. Der Trend zur „weiblichen Gründung“ setzt sich demnach auch in schwierigeren Zeiten fort. Seit Jahren steige die Anzahl der Ärztinnen, Zahnärztinnen und Apothekerinnen unter den Studierenden und Angestellten und „inzwischen setzt sich dieser Trend auch bei Existenzgründenden fort“, erklärt Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmarkt und Beteiligungen bei der apoBank, die den Monitor anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März aufgreift.
Zwar sei erkennbar, dass Heilberuflerinnen bei Entscheidungen für die Selbstständigkeit grundsätzlich vorsichtiger seien. Allerdings könnten sie hierzulande auf ein breites Unterstützungsnetz zurückgreifen, so Zehnich. Die Existenzgründungsanalysen der apoBank zeigen regelmäßig, dass Frauen bei der Gründung finanziell zurückhaltender sind als ihre männlichen Kollegen. Insgesamt bevorzugten Heilberuflerinnen kleinere Praxen und Apotheken. So haben Ärztinnen im Jahr 2022 im Schnitt 88.000 Euro für die Übernahme einer hausärztlichen Einzelpraxis gezahlt und damit 35 Prozent weniger als Männer. Bei den von Frauen übernommenen zahnärztlichen Einzelpraxen lag der Durchschnittspreis bei 223.000 Euro und der Unterschied bei 12 Prozent.
„Die Entscheidung für die Selbständigkeit hat gleich einen doppelten Effekt“, erläutert Zehnich. „Einerseits sind es die individuellen Auswirkungen, denn eine eigene Praxis oder Apotheke schafft Freiräume für mehr Selbstbestimmung und flexible Möglichkeiten der Berufsausübung. Andererseits ist sie auch gesamtgesellschaftlich notwendig, denn die ambulante Gesundheitsversorgung wird zum größten Teil durch niedergelassene Heilberuflerinnen und Heilberufler sichergestellt.“