GKV-Spitzenverband fordert Deckelung der KFO-Kosten
Die stellvertretende Sprecherin des GKV-Spitzenverbandes, Ann Marini, sagte der "Welt am Sonntag": "Kieferorthopädische Behandlungen kosten die gesetzlichen Krankenkassen und damit die Beitragszahler jedes Jahr rund eine Milliarde Euro und bedeuten für die Betroffenen teilweise erhebliche Belastungen und Anstrengungen".
Es sei bedauerlich, dass die Forschungslage zum Nutzen der Behandlungen so dünn sei und "wir nicht wissen, ob die Behandlungen mittel- und langfristig überhaupt die erhofften Ergebnisse bringen".
So prüften die Kassen bereits, ob sie im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) "einen Antrag zur Nutzenbewertung kieferorthopädischer Leistungen stellen", sagte Marini weiter. Je nachdem, was diese Nutzenbewertung ergebe, sei es denkbar, die Richtlinien für die kieferorthopädische Behandlung anzupassen. Dies könnte etwa bedeuten, die Kosten für kieferorthopädische Leistungen durch die Einführung von Behandlungspauschalen zu deckeln und die von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierten Behandlungszeiträume anzupassen.
Auch der AOK-Bundesverband fordert "Gewissheit über medizinisch sinnvollen Einsatz von Zahnspangen"
Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, stellte in der Zeitung den medizinischen Nutzen der Kieferorthopädie ebenfalls infrage: "Bevor über das aktuelle Gesetzesvorhaben TSVG vorschnell eine Mehrkostenregelung gesetzlich eingeführt wird, brauchen wir erst einmal Gewissheit darüber, wo der Einsatz von Zahnspangen medizinisch sinnvoll ist und welchen Umfang die vertragszahnärztliche Versorgung im kieferorthopädischen Bereich haben muss", zitiert ihn das Blatt.
"Das Gesundheitsministerium zweifelt nicht an der Notwendigkeit kieferorthopädischer Leistungen", stellte das BMG nach dem irreführenden Bericht der "BILD"-Zeitung richtig.