Jeder sollte einen Mundschutz tragen
Weil das Corona-Virus die Menschen noch eine lange Zeit zu drastischen Verhaltensregeln und hohen Schutzmaßnahmen veranlassen wird, muss der Fokus dabei auf dem Schutz der Risikogruppen liegen. So sei das Tragen auch von einfachem Mundschutz allen Bürgern anzuraten, um die Tröpfchenübertragung möglichst einzuschränken, sagte Reinhardt in der Neuen Osnabrücker Zeitung .
Einen hundertprozentigen Schutz vor einer Ansteckung des Erregers SARS-CoV-2, der Covid-19 auslösen kann, gibt es nicht. Nur das Abstandhalten gilt als eine sinnvolle Maßnahme. Lange hieß es dazu, dass chirurgische Masken oder OP-Masken aus Papier oder andere Barrierekonstruktionen kaum etwas nützen würden gegen die Viren. Allerdings fehlt derzeit noch die wissenschaftliche Evidenz dazu.
Mundschutz und Masken helfen im Nahbereich
Auch Corona-Experten wie Prof. Christian Drosten teilen diese Position: Mundschutz und Masken seien für den Nahbereich, also den engen zwischenmenschlichen Kontakt, von Bedeutung. Sie verringerten das Risiko der Weitergabe durch Tröpfchen und spielten daher im öffentlichen Raum eine wichtige Rolle bei der Aufgabe, die Infektionskurve endlich abzuflachen.
Je besser die Filterfunktion, je dichter die Beschaffenheit, umso besser der Schutz
Infizierte müssen sie tragen und da aktuell nicht jede Person wissen könne, ob sie das Corona-Virus trägt, sei es ratsam, dass jeder einen Mundschutz aufsetzt, wenn er mit anderen Menschen in Kontakt tritt, sagte der Virologe in seinem Podcast auf NDR schon Mitte März.
Natürlich gilt: Je besser die Filterfunktion beziehungsweise dichter die Beschaffenheit einer Maske, umso mehr Schutz bietet diese.
Der Virologe Alexander Kekulé führte am Mittwoch in "Kekulés Corona-Kompass" bei MDR Aktuell ebenfalls aus, dass das Tragen von Mundschutz als effektiv gilt, vor allem bei sozialem Kontakt. Dabei bezieht er sich auf neue Erkenntnisse aus Hongkong zur Corona-Pandemie. "Masken sind in Asien längst Standard", sagte er. Mundschutz zu tragen sei zudem eine Form der Verantwortungswahrnehmung, denn andere können durch diese Maßnahme geschützt werden.
Einfache Masken reichen für Privatpersonen
Auch wenn Experten nun jedem raten, nur mit Mundschutz in den öffentlichen Raum zu gehen, und dadurch der Bedarf an diesen Artikel noch weiter steigt, dürfen die dringend benötigten Schutzmasken nicht dem medizinischen Personal vorenthalten werden. Daher sollen Privatpersonen keine professionellen Masken kaufen, sondern zu einfachen, genähten Masken aus Baumwolle greifen. Diese garantieren zwar keinen vollumfänglichen Infektionsschutz, können aber das Übertragungsrisiko als Hilfskonstrukt senken, erklärt Reinhardt.