DAK-Gesundheit

Krankenstand lag im Sommer auf Rekordniveau

pr
Politik
Der Krankenstand lag auch im Sommer 2024 auf einem Rekordniveau. Von Juli bis einschließlich September gab es neun Prozent mehr Krankschreibungen als im dritten Quartal des Vorjahrs, meldet die DAK-Gesundheit.

Nur weil auch die durchschnittliche Dauer je Fall zurückging, hatten DAK-Versicherte insgesamt nicht mehr Arbeitsausfall als im Rekordsommer 2023, heißt es in einer neuen Analyse der DAK-Gesundheit. Die meisten Ausfälle gabe es demnach wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen, gefolgt von psychischen Erkrankungen wie etwa Depressionen. An dritter Stelle lagen Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis.

Fast ein Drittel der Arbeitnehmer hatte mindestens einen Ausfall

Die Anzahl der Krankschreibungen ist laut DAK-Gesundheit im dritten Quartal um neun Prozent von 41 auf jetzt 45 Fälle pro 100 Beschäftigte gestiegen. Fast ein Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland hatte demnach von Juli bis September 2024 mindestens einen Ausfall. Diese sogenannte Betroffenheitsquote sei für ein Sommer-Quartal mit hohen Temperaturen und vielen Ferienwochen ungewöhnlich hoch, berichtet die Kasse.

Insgesamt seien mehr kurze Fälle dazugekommen, was sich daran zeige, dass die durchschnittliche Erkrankungsdauer je Fall mit 10,3 Tagen niedriger war als im Vorjahresquartal. Insgesamt lag der Krankenstand bei 5,0 Prozent. Das bedeutet, dass an jedem Tag von Juli bis September von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Durchschnitt 50 Leute krankgeschrieben waren.

Ungewöhnlich viele Atemwegserkrankungen

Auffällig sei, dass im untersuchten Zeitraumdeutlich mehr Fälle von Atemwegserkrankungen auftraten. Bei Schnupfen, Bronchitis und anderen Infekten waren die Krankschreibungen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19 Prozent hoch. Die Anzahl der Atemwegs-Fehltage stieg von 56 auf 64 Tage je 100 Beschäftigte.

Den meisten Arbeitsausfall verursachten der Analyse zufolge Krankheiten des Muskelskelett-Systems und psychische Diagnosen. Beide Erkrankungsgruppen verursachten jeweils 88 Fehltage je 100 Beschäftigte. Mit Blick auf die Geschlechter gab es bei den psychischen Diagnosen erneut deutliche Unterschiede: Bei Frauen verursachten Erkrankungen wie Depressionen oder Anpassungsstörungen 110 Fehltage je 100 Beschäftigte, bei Männern 69 Tage.

2024 gab es bisher insgesamt deutlich weniger Krankschreibungen durch COVID-19 als 2023. Allerdings seien die Fallzahlen ab der zweiten Jahreshälfte gestiegen, so die Kasse. Im zweiten Quartal habe es nur 0,3 Fälle je 100 Beschäftigte gegeben, im dritten Quartal waren es 1,5 Fälle, das seien 24-mal so viele wie im Vorjahresquartal gewesen.

„Wir brauchen jetzt eine seriöse und gründliche Debatte über die wirklichen Ursachen für den anhaltend hohen Krankenstand“, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. „Schnellschüsse wie die Forderung nach einer Abschaffung der telefonischen Krankschreibung oder eine Blaumacher-Debatte helfen den Betroffenen und den Betrieben nicht weiter.“

Die DAK-Gesundheit ist nach eigenen Angaben mit gut 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands. Für die Fehlzeitenanalyse zum dritten Quartal hat sie die Daten aller DAK-versicherten Beschäftigten durch das Berliner IGES Institut auswerten lassen.

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