Minimal bessere Stimmung unter Zahnärzten
Einmal pro Quartal befragt die Stiftung Gesundheit im Rahmen des Stimmungsbarometer Hausärzte, Fachärzte und Zahnärzte zur Einschätzung ihrer aktuellen und zukünftigen wirtschaftlichen Lage. Für das dritte Quartal 2024 kam es lediglich zu einem leichten Rückgang um 1,3 Punkte bei den Bewertungen. Zwar hat sich die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage um 3,0 Punkte verbessert, jedoch ging die Erwartung für die kommenden sechs Monate um 4,9 Punkte zurück.
Entwicklung der Stimmung in den ärztlichen Fachgruppen
Die Stimmung der Hausärzte ging um 3,3 Punkte zurück und liegt nun bei einem Wert von -35. Damit bilden die Hausärzte weiterhin das Schlusslicht der befragten Gruppen.
Auch bei den Fachärzten sank die Stimmung um 3,3 Punkte. Mit einem Stimmungswert von -30,4 rutschen sie nun auf den vorletzten Platz ab.
Bei den Zahnärzten stieg die Stimmung um 1,9 Punkte an. Mit einem Wert von -29,2 liegen sie nun auf dem zweiten Rang.
Die beste Stimmung herrscht – und das durchgehend seit mittlerweile fünf Jahren – unter den Psychologischen Psychotherapeuten: Mit einem erneuten Plus von 1,3 Punkten erreichen sie in diesem Quartal einen Stimmungswert von 3,6 Punkten und liegen damit als einzige Gruppe im positiven Bereich.
Die meisten Ärzte stören Entscheidungen „von oben“
Unverändert bleiben die Sorgen um die Entscheidungen und Vorgaben von Politik und Selbstverwaltung (71,9 Prozent) und die Digitalisierung (63,6 Prozent) vorne weg. Auf dem dritten Platz liegt in diesem Quartal der Anteil der Praxis-Administration, der nichts mit der separat aufgeführten Digitalisierung zu tun hat (51,5 Prozent).
Die aktuelle Lage wurde besser bewertet als die in den kommenden sechs Monaten. Die wenigsten Haus-, Fach- und Zahnärzte schätzen sie günstiger ein. Immerhin zeigen sich die Zahnärzte etwas optimistischer als die Hausärzte (siehe Grafik).
„Seit mehr als zwei Jahren befindet sich die Stimmung der niedergelassenen Ärzte in Deutschland im deutlich negativen Bereich. Doch während das Stimmungstief im Jahr 2020 noch mit den Corona-Ereignissen erklärbar war, findet sich für die aktuelle Situation kein klarer Auslöser: Kriege, Energiekrise und ähnliche Hiobsbotschaften haben sicherlich zur Entwicklung der ärztlichen Stimmung beigetragen, doch sie erklären nicht, warum das Tief weiter anhält. Und auch die Unzufriedenheitsfaktoren, von denen Ärzte uns jedes Quartal berichten, sind zwar drückend, aber allesamt nicht neu“, kommentiert Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit die Ergebnisse.
Aber auch die sinkenden Impfquoten bei Kindern, der Trend zu größeren Versorgungszentren, die wachsende Beliebtheit sogenannter Medfluencer in den Social-Media-Netzwerken und viele weitere trügen zur Sorge bei, erklärt er.