Mit der Cannabis-Kommerzialisierung steigt die Zahl der Krankenhausaufenthalte

Die wiederholte Querschnittsanalyse umfasste alle akuten Krankenhausaufenthalte für Personen im Alter von 15 bis 105 Jahren in den vier bevölkerungsreichsten Provinzen Kanadas (Ontario, Quebec, Alberta und British Columbia), die 2018 zusammen 26,9 Millionen Einwohner hatten. Daten wurden aus routinemäßig gesammelten Gesundheitsverwaltungsdatenbanken gewonnen.

Sofortige und allmähliche Änderungen der alters- und geschlechtsstandardisierten Krankenhausaufenthalte aufgrund von Cannabis wurden über drei Zeiträume verglichen: Vor der veränderten Gesetzgebung (Januar 2015 bis September 2018), die Phase der Legalisierung mit vorübergehenden Produkt- und Ladenbeschränkungen (Oktober 2018 bis Februar 2020) und die Phase der Kommerzialisierung, die sich mit der COVID-19-Pandemie (März 2020) überschnitten hat.

Ergebnisse: Es gab 105.203 Krankenhausaufenthalte aufgrund von Cannabis im Beobachtungszeitraum, von denen zwei Drittel der Patienten männlich und ein Drittel 15 bis 24 Jahre alt waren. Die Rate der Krankenhausaufenthalte stieg zwischen Januar 2015 (3,99 pro 100.000 Personen) und März 2021 um mehr als 60 Prozent. Der größte relative Anstieg der Krankenhauseinweisungen war für die cannabisinduzierte Psychose während der Vermarktungsperiode im Vergleich zur Zeit vor der Legalisierung zu beobachten.

Zunächst kam es zu einem monatlichen Rückgang der Cannabis-bedingten Hospitalisierungen um 0,06 pro 100.000 Personen. Die Kommerzialisierung und die COVID-19-Pandemie waren hingegen mit einem Anstieg von 0,83 Krankenhausaufenthalten aufgrund von Cannabis pro 100.000 Personen verbunden.

Fazit der Forschenden: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kommerzialisierung von Cannabis mit einem Anstieg von Cannabis-bedingten Gesundheitsschäden, einschließlich Cannabis-induzierter Psychosen, in Verbindung gebracht werden kann.