Neuer EU-Aktionsplan zur Stärkung der Cybersicherheit
Die Initiative gilt als ein wichtiger Schritt, um das Gesundheitswesen besser vor Cyber-Bedrohungen zu schützen. 2023 meldeten die Mitgliedstaaten 309 schwerwiegende Cybersicherheitsvorfälle im Gesundheitswesen – mehr als in jedem anderen kritischen Sektor.
Für von der Leyen hat der Plan Priorität
Dem Plan zufolge soll die EU-Cybersicherheitsagentur ENISA ein europaweites Unterstützungszentrum für Cybersicherheit für Krankenhäuser und Gesundheitsdienstleister einrichten, um ihnen maßgeschneiderte Anleitungen, Instrumente, Dienste und Schulungen zur Verfügung zu stellen. Die Initiative baut auf dem umfassenderen EU-Rahmen zur Stärkung der Sicherheit in allen kritischen Infrastrukturen auf und ist die erste sektorspezifische Initiative, mit der das gesamte Spektrum der EU-Cybersicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden soll.
Das sieht der Aktionsplan vor
Bessere Prävention. Man will zur Prävention von Cybersicherheitsvorfällen Vorsorgemaßnahmen ausbauen. Die Mitgliedstaaten können auch Cybersicherheitsgutscheine einführen, um kleinere Krankenhäuser und Gesundheitsdienstleister finanziell zu unterstützen.
Bessere Erkennung und Ermittlung von Bedrohungen. Das Unterstützungszentrum für Cybersicherheit für Krankenhäuser und Gesundheitsdienstleister soll bis 2026 einen EU-weiten Frühwarndienst aufbauen, der echtzeitnahe Warnmeldungen zu potenziellen Cyberbedrohungen bereitstellen soll.
Reaktion auf Cyberangriffe zur weitestmöglichen Verringerung der Auswirkungen. Ein Schnellreaktionsdienst für das Gesundheitswesen soll entstehen. Im Rahmen des Plans können nationale Cybersicherheitsübungen durchgeführt und Leitfäden aufgestellt werden.
Abschreckung. Schutz der europäischen Gesundheitssysteme durch Abschreckung der Akteure, von denen eine Cyberbedrohung ausgeht. Dazu gehört auch der Einsatz von Cyberdiplomatie, um eine gemeinsame diplomatische Reaktion der EU auf böswillige Cyberaktivitäten zu gewährleisten.
Konkrete Maßnahmen sollen in den Jahren 2025 und 2026 schrittweise umgesetzt werden. Die Umsetzung des Aktionsplans wird Hand in Hand mit Gesundheitsdienstleistern, Mitgliedstaaten und Cybersicherheitskreisen erfolgen. Damit die Maßnahmen Patienten und Gesundheitsdienstleister zugutekommen können, will die Kommission in Kürze eine öffentliche Konsultation zu diesem Plan einleiten, die allen Bürgerinnen und Bürgern und Interessenträgern offensteht.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte diesen Aktionsplan in ihren politischen Leitlinien als eine der wichtigsten Prioritäten der ersten 100 Tage ihrer neuen Amtszeit angekündigt.