Preisabsprache bei Konnektoren? Anzeige beim Bundeskartellamt eingereicht
Die DPtV hatte für ihre Mitglieder eine Preisübersicht der verschiedenen Konnektoranbieter zusammengestellt. Bereits bei der Erstellung der Preisübersicht sei dabei aufgefallen, dass "nahezu alle Anbieter identische Preise für die Konnektoren und deren Anbindung an die Praxissoftware erheben".
Laut DPtV bieten die Hersteller von Psyprax, Elefant, Smarty, Epikur, PsychoDat und x.isynet für die Leistungserbringer TI-Komplettpakete, sowie den Betrieb und die Wartung an. Alle Anbieter (mit Ausnahme von Smarty) erheben dabei für das TI-Komplettpaket einen Preis in Höhe von 2.882 Euro. Darin enthalten ist der Konnektor, ein Kartenterminal, die Installation in der Praxis, der Anschluss an den VPN-Zugangsdienst, die Lizenz sowie die Einweisung des Praxispersonals. Von den Krankenkassen werden die Kosten in Höhe von 2.882 Euro für das TI-Komplettpaket und die Kosten für den Betrieb und die Wartung der Praxis erstattet, für die alle Anbieter pro Monat einen Betrag in Höhe von 82,67 Euro erheben.
Werden einzelne TI-Komponenten von Fremdanbietern erworben, erheben die Anbieter laut DPtV zusätzlich eine unterschiedlich hohe monatliche Wartungsgebühr - die sogenannte Schnittstellengebühr - für die keine Erstattung durch die Krankenkassen erfolgt und die von den Praxen selbst zu tragen ist.
"Durch diese zusätzliche Schnittstellengebühr ist die Anbieterwahl für Komponenten der TI deutlich eingeschränkt. Für den Aufwand der Erstinstallation und den Aufwand des Praxisinhabers während der Installation der TI sollen diese einen Erstattungsbeitrag von 900 Euro erhalten. Wir beobachten, dass bisher alle Softwarehäuser diesen Betrag pauschal und vollständig einbehalten beziehungsweise in Rechnung stellen", kritisiert die DPtV.
gematik um Stellungnahme gebeten
Der DPtV zufolge prüft nun das Bundeskartellamt, ob sich die unterschiedlichen Konnektor-anbieter möglicherweise über die Preise für die TI-Komplettpakete und die Preise für den Betrieb und die Wartung abgesprochen haben.
Laut Bundeskartellamt habe man die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte - kurz gematik - bereits um Stellungnahme gebeten. Weitere Angaben zum Vorgang könnten jedoch nicht gemacht werden.