Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane

Protest gegen geplante Mittelkürzung für die MHB

ck
Politik
Trotz der Versprechungen von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) im Wahlkampf will das Land die Gelder für die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) nicht erhöhen, sondern im Gegenteil: radikal kürzen.

„Das bedroht laut Wissenschaftsrat nicht nur die Existenz der MHB, sondern soll laut dem BSW-Abgeordneten Andreas Kutsche sogar noch weiter auf die eh schon stark belasteten Schultern von uns Studierenden in Form einer Studiengebührerhöhung von 7.000 Euro weitergereicht werden“, heißt es auf der Uni-Website. „Wir sind fassungslos und fordern: Keine Studiengebührerhöhung! Keine Kürzung, sondern eine Erhöhung der Landesförderung! Dietmar Woidke, halten Sie Wort!“

Zahnärztliche Körperschaften unterstützen den Protest

Der MHB sollen demnach in den Haushaltsjahren 2025 und 2026 jeweils die Mittel um 1,6 Millionen Euro gekürzt werden. Vereinbart war offenbar das Gegenteil, und zwar ein Zuschuss von 6,6 Millionen Euro. Betroffen sind die Fächer Medizin, Zahnmedizin, Psychologie und Versorgungsforschung.

Die Landeszahnärztekammer Brandenburg (LZÄKB) und die KZV Brandenburg haben ebenfalls mit völligem Unverständnis auf den Plan der Landesregierung reagiert.

„Seit über zehn Jahren hat sich die kommunal betriebene Hochschule mit viel privatem Risiko zu einem verlässlichen Partner entwickelt, um allgemein und speziell für das Land Brandenburg junge Mediziner und Psychotherapeuten auszubilden“, betont Zahnärztekammerpräsident Dipl.-Stom. Jürgen Herbert. „Hinzu kam im vergangenen Jahr der gemeinsam mit Ministerpräsidenten Dietmar Woidke gefeierte Start der Zahnmedizinerausbildung.“

Der Aufbau und Betrieb von einer medizinischen Hochschule könne aber nur mit langfristigen und stabilen Zusagen staatlicher Unterstützung gelingen – „zumal die Ausbildung junger Zahnmediziner eigentlich Ländersache ist".

„Jetzt die Mittel zu kürzen, gefährdet das erfolgreiche Modellprojekt des ersten zahnmedizinischen Studienganges im Land Brandenburg“, warnt auch KZV-Chef Dr. Eberhard Steglich. “Damit verpufft der bislang einzige Impuls für dringend benötigten zahnmedizinischen Nachwuchs vor Ort. Eine stabile Finanzierung der Hochschule ist daher kein Luxus, sondern unverzichtbar angesichts gesundheitspolitischer Notwendigkeiten in unserem Land."

Damit verpufft der einzige Impuls für den Nachwuchs vor Ort

LZÄKB und KZVLB fordern deshalb die Landesregierung auf: „Geben Sie der MHB wie vereinbart mindestens die 6,6 Millionen Euro Unterstützung!“

Eine Reduzierung der Mittel würde nicht nur die Qualität der Lehre an der MHB, sondern auch den Betrieb der Hochschule an sich gefährden. Brandenburg stehe schon jetzt vor großen Herausforderungen in der medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung, sowohl in den ländlichen Regionen wie auch inzwischen in der kreisfreien Stadt Cottbus.

Die Landeszahnärztekammer und die KZV Land Brandenburg unterstützen die Protestaktion des ASTA der MHB gegen die Mittelkürzungen am 28. April von 9 bis 11 Uhr. Treffpunkt: Alter Markt 1, Westseite des Landtags an der Tram-Haltestelle, Potsdam.

ASTA ruft zum Protest auf

Der ASTA der MHB ruft zum Protest gegen die Mittelkürzungen am 28. April von 9 bis 11 Uhr in Potsdam auf. Treffpunkt: Alter Markt 1, Westseite des Landtags an der Tram-Haltestelle, Potsdam. Die Landeszahnärztekammer und die KZV Land Brandenburg unterstützen die Aktion.

Der ASTA erinnert Erinnerung an zwei öffentliche Zusagen von Dietmar Woidke
1. MAZ vom 19. März 2024: „Der Ministerpräsident versichert, er stehe fest zur MHB und zum Standort Brandenburg an der Havel. Und er versichert, es werde eher mehr und nicht weniger Geld geben. Das hänge auch zusammen mit der Zahnärzte-Ausbildung, die noch in diesem Jahr in Brandenburg an der Havel starte.“
2. Bei der Immatrikulation des ersten Zahnmedizinstudienganges am: www.youtube.com/watch

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.