Studie des New York University College of Dentistry

Silberdiaminfluorid ist Glasionomerzement nicht unterlegen

br
Zahnmedizin
Ob es darum geht, Karies zu stoppen oder präventiv zu vermeiden: Silberdiaminfluorid (SDF) ist der Behandlung mit Glasionomerzement nicht unterlegen.

Die Studie wurde mit 2.998 fünf- bis 13-jährigen Kindern in 47 Grundschulen in New York City über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgeführt. Die Schüler waren unterschiedlicher Ethnie und stammten hauptsächlich aus einkommensschwachen Familien.

Die Kinder erhielten eine einmalige Anwendung von Silberdiaminfluorid oder Glasionomerzement. Sie wurden auf Schulebene randomisiert in eine Testgruppe (SDF) und eine Kontrollgruppe (Glasionomerzement). Beide Gruppen erhielten zunächst Fluoridlack (5 Prozent), der auf alle Zähne aufgetragen wurde. Die Testgruppe erhielt zusätzlich 38 Prozent SDF (2,24 mg/Dosis Fluoridionen), der auf alle kavitierten Kariesläsionen und auf alle Fissuren und Grübchen der Prämolaren und Molaren aufgetragen wurde. In der Kontrollgruppe wurde alternativ Glasionomerzement verwendet.

Die Nachuntersuchung der im Februar 2019 begonnenen Studie sollte ursprünglich halbjährlich erfolgen, konnte aber wegen derPandemie erst nach zwei Jahren erfolgen. Vom 7. Juni 2021 bis zum 2. März 2022 wurden für 1.398 Kinder Nachbeobachtungen durchgeführt.

Ergebnisse

Das durch Bürsten auf die Zähne aufgetragene Silberdiaminfluorid senkte das Kariesrisiko bei Kindern nachweislich um 80 Prozent. Die Behandlung verhinderte in 50 Prozent der Fälle ein Fortschreiten der Karies.

Die Forscher stellten zudem fest, dass die präventive Wirksamkeit beider Behandlungen nahezu identisch war: 81 Prozent für SDF und 82 Prozent für Versiegelungen. SDF war mit einer Erfolgsquote von 56 Prozent erfolgreicher bei der Verhinderung des Fortschreitens von Karies, während Versiegelungen hier zu 46 Prozent wirksam waren.

Im Einzelnen: Der mittlere Anteil der Kinder mit arretierter Karies betrug 0,56 ( 0,04) nach SDF-Behandlung und 0,46 (0,04) nach der Kontrollbehandlung (Unterschied –0,11; 95 Prozent KI, –0,22 bis 0,01). Der mittlere Anteil der Patienten ohne neue Karies betrug 0,81 (0,02) nach der SDF-Behandlung und 0,82 (0,02) nach der Kontrollbehandlung (Unterschied, 0,01; 95 Prozent KI, –0,04 bis 0,06).

Fazit

Die Studienautoren resümieren, dass Silberdiaminfluorid der Behandlung mit Glasionomerzement nicht unterlegen war - sowohl in der therapeutischen Fähigkeit, vorhandene Karies zu arretieren als auch präventiv in der Vermeidung neu auftretender Karies.

Ruff RR, Barry-Godín T, Niederman R. Effect of Silver Diamine Fluoride on Caries Arrest and Prevention: The CariedAway School-Based Randomized Clinical Trial. JAMA Netw Open. 2023;6(2):e2255458. doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.55458

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