Wenn der künstliche Patient Feedback gibt
Im Rahmen des Zahnmedizinstudiums lernen Studierende, wie man Patienten eine Lokalanästhesie verabreicht. Die erste Injektion erfolgt meist beim gegenseitigen Üben unter Aufsicht von Dozenten. Lehrende der NYU College of Dentistry haben einen effizienten Weg gefunden, Studierende beim Üben zu unterstützen: Mithilfe einer Virtual Reality (VR) Brille können sie das Spritzen nun unbegrenzt wiederholen, bis sie sich sicher fühlen.
„Als Zahnärzte müssen wir diese Fertigkeiten richtig beherrschen – ohne Anästhesie kann man keine Zahnmedizin betreiben. Deshalb legen wir großen Wert darauf, dass die Studenten sowohl kompetent als auch selbstbewusst sind“, sagt Marci Levine, klinische außerordentliche Professorin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, die die Entwicklung der VR-Ausbildung am NYU College of Dentistry vorangetrieben hat.
Die Umgebung ist einer Zahnarztpraxis nachempfunden. Ein simulierter Patient liegt in einem Zahnarztstuhl und die intraorale Anatomie ist detailliert nachgebildet. Die Studierenden tragen neben dem VR-Headsets zwei Handcontroller. Sie können in der Simulation verschiedene Instrumente auswählen, die Anästhesie vorbereiten, mit dem virtuellen Patienten zu interagieren, ihn auf das Verfahren vorbereiten und schließlich eine Injektion verabreichen. Das System gibt zudem Echtzeit-Feedback.
Die Studierenden lernen im zweiten Studienjahr die theoretischen Grundlagen der Lokalanästhesie. Im dritten Jahr müssen sie intensiv mit der VR-Brille übel, bevor es an den Patienten geht. Insgesamt stellt die Universität 60 Sets zur Verfügung.
Levine und ihr Team arbeiten derzeit an Modifikationen des Systems, um auch das TRaining für Linkshänder, Anästhesien bei Kindern sowie andere invasive zahnmedizinische Eingriffe mithilfe der VR-Brille anbieten zu können.
