Bundesweite SchülerInnen-Studie

Ein Viertel der Jungen putzt sich nur 1x pro Tag oder weniger die Zähne!

ck/pm
Gesellschaft
15 Prozent der Mädchen und 25 Prozent der Jungen in Deutschland putzen ihre Zähne offenbar nur einmal täglich oder seltener. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Befragung von mehr als 4.000 SchülerInnen.

Im Zeitraum 2017/18 wurden mehr als 4.000 SchülerInnen von 146 allgemeinbildenden Schulen der Klassen 5, 7 und 9 zu gesundheitsrelevanten Bereichen wie Substanzkonsum, Ernährung, Essverhalten, Körperbild oder Mobbing befragt.

Hinsichtlich der Mundgesundheit wurden die Jugendlichen gefragt, wie oft sie sich die Zähne putzen. Die Antwortmöglichkeiten reichten von "nie" bis zu "mehr als 1-mal pro Tag". Das sind die Hauptergebnisse:

Insgesamt 84,8 Prozent der Mädchen und 74,9 Prozent der Jungen putzen sich regelmäßig mehr als ein Mal pro Tag die Zähne.

Im Geschlechtervergleich ist über alle Altersstufen hinweg zu erkennen, dass sich mehr Mädchen als Jungen mehr als ein Mal pro Tag die Zähne putzen.

Das Zahnputzverhalten zeigt mit ansteigendem Alter unterschiedliche Tendenzen für Jungen und Mädchen: Während der Anteil derjenigen, die sich mehr als einmal am Tag die Zähne putzen, bei den Mädchen auf konstant hohem Niveau befindet, fällt er bei den Jungen von 78,8 Prozent bei den 11-Jährigen auf 70,9 Prozent bei den 15-Jährigen um 7,9 Prozentpunkte.

Der familiäre Wohlstand ist deutlich mit dem Zahnputzverhalten von Kindern und Jugendlichen assoziiert. Je höher der familiäre Wohlstand ist, desto häufiger putzen sich die Jugendlichen mehr als einmal am Tag die Zähne. Dieser Zusammenhang ist bei den Jungen viel stärker ausgeprägt als bei den Mädchen.

Mädchen und Jungen mit zweiseitigem Migrationshintergrund putzen weniger häufig mehrmals am Tag die Zähne als Heranwachsende ohne Migrationshintergrund. Bei Jungen ist dies deutlicher ausgeprägt.

Insgesamt 3,9 Prozent der Jungen und 1,8 Prozent der Mädchen putzen sich nicht täglich die Zähne.

Weitere Ergebnisse der HBSC-Studie Deutschland

Weitere Ergebnisse der HBSC-Studie Deutschland

  • Ein großer Teil der Schülerinnen (34 Prozent) und Schüler (20 Prozent), leidet unter regelmäßig auftretenden psychosomatischen Beschwerden (mindestens zwei Beschwerden pro Woche).

  • Fast jedes vierte Kind (23 Prozent) gab Einschlafprobleme an.

  • Weitere Beschwerden sind Kopfschmerzen (14 Prozent), Rückenschmerzen (13 Prozent) und Bauchschmerzen (10 Prozent). Während bei den elfjährigen Mädchen diese Quote noch bei etwa einem Viertel der Mädchen liegt (26 Prozent), gibt bei den 15-Jährigen schon fast die Hälfte (42 Prozent) psychosomatische Beschwerden an. Bei den Jungen ist diese Entwicklung nicht zu beobachten.

  • Fast jeder vierte Junge (23 Prozent) im Alter von 15 Jahren hat bereits mindestens einmal in seinem Leben Cannabis konsumiert, deutlich mehr als bei den Mädchen in diesem Alter (16 Prozent).

  • Nur 10 Prozent der Mädchen und 17 Prozent der Jungen war in den sieben Tagen vor der Befragung ausreichend körperlich aktiv. Zugrunde gelegt wird dabei die WHO-Empfehlung von mindestens 60 Minuten pro Tag.

Bei der HBSC-Studie ("Health Behavior in School-aged Children") werden die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen untersucht. Dazu zählen neben Fragen zur Ernährung, zur körperlichen Aktivität oder zu gesundheitlichen Beschwerden auch solche zum Konsumverhalten von Tabak, Cannabis oder Medien. Die Studie, die 1982 entwickelt wurde, läuft unter Schirmherrschaft der WHO und wird in Deutschland seit 2015 vom Institut für Medizinische Soziologie der Universitätsmedizin Halle (Saale) koordiniert. International wird sie mittlerweile in 49 Ländern Europas und Nordamerika im Vier-Jahres-Rhythmus durchgeführt und ist damit eine der größten Studien zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen weltweit.

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