Vitamin-D-Status könnte Einfluss auf Infektionsrisiko haben
Die retrospektive Kohortenstudie an einem städtischen akademischen medizinischen Zentrum in Chicago, USA, umfasste 489 Patienten mit einem 25-Hydroxycholecalciferol- oder 1,25-Dihydroxycholecalciferol-Spiegel, der innerhalb eines Jahres gemessen wurde, bevor sie vom 3. März bis 10. April 2020 auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Anschließend wurde in einer multivariablen Analyse untersucht, ob der Vitamin D-Status vor dem Test mit einem positiven Ergebnis verbunden war, wobei demografische und Komorbiditätsindikatoren kontrolliert wurden.
Der Vitamin-D-Status vor dem Test wurde für 124 Teilnehmer (25 Prozent) als wahrscheinlich mangelhaft, für 287 (59 Prozent) als ausreichend und für 78 (16 Prozent) als ungewiss eingestuft. Insgesamt 71 Teilnehmer (15 Prozent) wurden positiv auf SARS-CoV-2 getestet. In der multivariaten Analyse war ein positiver Test mit einem zunehmenden Alter bis zum Alter von 50 Jahren und wahrscheinlich mangelhafter Vitamin-D-Status verbunden. Die vorhergesagten Infektionsraten in der Gruppe mit Vitaminmangel betrugen 21,6 Prozent (95 Prozent CI, 14,0 Prozent – 29,2 Prozent) gegenüber 12,2 Prozent (95 Prozent CI, 8,9 Prozent – 15,4 Prozent) in der ausreichenden Gruppe.
Weitere randomisierte Studien seien nun erforderlich, folgern die Autoren, um festzustellen, ob Vitamin D das Infektionsrisiko beeinflusst.
Meltzer D. et al. "Association of Vitamin D Status and Other Clinical Characteristics With COVID-19 Test Results." JAMA Netw Open. 2020;3(9):e2019722.Kohortenstudie