Patientenberatung steht weiter in der Kritik

Der Gesundheitsausschuss berät über die UPD

pr/pm
Nachrichten
Der Gesundheitsausschuss des Bundestages hat sich gestern mit der Entwicklung bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) seit dem Gesellschafterwechsel 2016 befasst. Dabei kam neben Zustimmung zu dem neuen Konzept auch grundsätzliche Kritik zur Sprache.

Wie der Informationsdienst „Heute im Bundestag“ von dem nicht öffentlichen Expertengespräch meldet (hib, 20.2.2019), vertrat die Patientenbeauftragte Claudia Schmidtke (CDU) die Ansicht, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass die Unabhängigkeit und Neutralität der UPD-Beratung nicht gewährleistet wäre. Sie habe sich vor Ort von der seriösen Arbeit der Mitarbeiter überzeugt. Zudem werde die UPD fortlaufend evaluiert. Die Kritik an der UPD sei oft nicht gerechtfertigt. Sie sprach sich allerdings für mehr Transparenz aus. Auch müssten die Beratungsangebote der UPD noch bekannter gemacht werden.

Die UPD-Auditorin Gabriele Fellermayer sagte laut hib, es würden regelmäßig Beratungsgespräche ausgewertet, um die Qualität zu überprüfen. Bei den Audits werde auch darauf geachtet, ob mehrere Optionen für eine Lösung angeboten und keine Empfehlungen für bestimmte Leistungserbringer ausgesprochen würden. Sie habe nie feststellen können, dass die Gespräche interessengeleitet verliefen, etwa pharmafreundlich.

Schlechte Beratung - wegen der Qualifikation der Mitarbeiter?

Der Gesundheitsexperte Raimund Geene als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der UPD äußerte dem Bericht zufolge jedoch scharfe Kritik. Bei aller Wertschätzung für die Arbeit der UPD gebe es eklatante Qualitätsmängel, einen Einbruch bei der Regionalität und eine hohe Diskontinuität des Angebots, sagte er. Die Beratung sei sehr viel schlechter geworden, zudem habe es auf der Homepage der UPD falsche Aussagen etwa über die Vorsorge oder IGEL-Leistungen gegeben. Dies habe auch mit der Qualifikation der Mitarbeiter zu tun. Geene stellte die jetzige UPD-Struktur infrage und erklärte, die Patientenberatung sei ungeeignet für ein Geschäftsmodell.

UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede wies die Grundsatzkritik zurück, räumte aber Fehler auf der Homepage in der Vergangenheit ein. Die Inhalte seien daraufhin überprüft worden. Die Arbeit der UPD werde sehr gut angenommen. Die telefonische Beratung stehe seit jeher im Vordergrund, jedoch seien auch kurzfristig Beratungstermine vor Ort zu bekommen. Dafür gebe es Berater an diversen Standorten.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.