Telematikinfrastruktur

Konnektorenaustausch startet im Sommer 2022

mg/pm
Praxis
Die gematik weist darauf hin, dass für erste Konnektoren 2022 die fünfjährige Nutzungszeit abläuft. Zahnärzte können jedoch mit einer vollen Übernahme der Kosten für Ersatz und Installation der Geräte rechnen.

Für viele Konnektoren verschiedener Hersteller läuft in diesem oder kommenden Jahr die fünfjährige Nutzungszeit ab. Ursache sind fest verbaute Schlüssel-Zertifikate, die nicht erneuert oder verlängert werden sollen.

Kontinuität ist das Kriterium

„Um die Kontinuität des Betriebs auch beim Übergang zur TI 2.0 abzusichern und aufwendige Zwischenlösungen zu vermeiden, hat sich in der Abstimmung aller Beteiligten ein Hardwaretausch als insgesamt sicherste Lösung herausgestellt", schreibt die gematik.

So werde bis zur vollständigen Implementierung der TI 2.0 der Anschluss an die TI weiter gewährleistet.  Ziel ist aktuell ein Start 2025, mit dem kompletten Rollout wird bis Ende 2028 gerechnet. Mit der Austauschaktion erhalte die gematik zudem die Chance, „deutlich mehr Ressourcen in die zügige Entwicklung der TI 2.0 zu investieren”.

Dr. Karl-Georg Pochhammer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), geht davon aus, dass die Kosten der in Einzelfällen womöglich schon im Sommer 2022 nötigen Austauschaktion voll erstattet werden.

komplette Kostenübernahme ist unstrittig

„Das muss natürlich komplett finanziert sein und kann nicht zulasten der Zahnärzte gehen”, erklärte er auf Anfrage. Zurzeit sei eine komplette Kostenübernahme unter allen Beteiligten aber auch unstrittig. Die Praxen könnten zudem darauf vertrauen, dass wahlweise der Hersteller der Praxisverwaltungssoftware oder der jeweils beschäftigte IT-Servicedienstleister den Zeitpunkt im Blick hat, an dem das fest verbaute Schlüssel-Zertifikat abläuft.

Ganz unkritisch wird die von den gematik-Gesellschaftern einstimmig beschlossene Entscheidung zum Hardware-Umtausch jedoch nicht gesehen. So zitiert c't etwa Thomas Kriedel, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der vor einer „gigantischen Menge an Elektroschrott” und vor „technischem Stillstand” gewarnt haben soll. Das Fachblatt E-Health-Com tituliert die Austauschaktion sogar als „Operation Edelschrott”

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