Bayerische Zahnärzte: Wir können auch anders
Dass es auch anders geht, davon überzeugten sich zahlreiche Journalisten aller Medien im Münchner Presseclub am Dienstag vor Ostern. Auf großes Interesse und Echo stieß die Veranstaltung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) zum Auftakt einer PR-Kampagne im Vorfeld der Bundestagswahl.
Mit der KZVB ziehen bei dieser Aktion auch die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) als Schwesterkörperschaft und der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) als politischer Meinungsträger der Zahnärzte gemeinsam an einem Strang. Der FVDZ-Landesvorsitzende Thomas Thyroff und der PR-Referent der BLZK Christian Berger standen zusammen mit dem 1. Vorsitzenden der KZVB Dr. Rolf-Jürgen Löffler als „die drei Säulen“ der bayerischen Zahnärzte bei der Pressekonferenz den Journalisten kompetent Rede und Antwort. Mehr Transparenz, weniger Überwachungsbürokratie und trotzdem hohe Qualität wollen die bayerischen Zahnärzte ihren Patienten auch in Zukunft bieten. Wie notwendig eine Reform im Gesundheitswesen sei, zeige aktuell die verfahrene Situation bei den Ersatzkassen, so Dr. Löffler, der auch neuer Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung ist. „Nicht die seit Jahren stagnierenden Zahnarzthonorare haben die Finanzen der Ersatzkassen ruiniert, sondern Missmanagement und die Kosten für den Risikostrukturausgleich.“
Ein düsteres Bild
Der FVDZ-Landesvorsitzende zeichnete den Pressevertretern ein düsteres Bild der Gesundheitsversorgung in der GKV. Das System drohe an seiner Aufblähung zu ersticken. „Die Krankenkassen versprechen noch heute jedem Patienten alles, ohne diese Versprechen infolge der chronischen Unterfinanzierung halten zu können,“ so Thyroff.
Der Freie Verband unterstütze deshalb die Aufklärungskampagne ebenso wie die BLZK, versicherte deren Vorstandsmitglied und Referent für Public Relations Christian Berger.
Mit Blick auf das angestrebte Ziel einer freien Zahnheilkunde hofft Löffler, den Patienten durch mehr Information die Angst vor der Zukunft des Gesundheitssystems zu nehmen. „Wir wollen eine präventionsorientierte Versorgung zusammen mit unseren Patienten auf der Basis von mehr Eigenverantwortung und klaren, befundorientierten Festzuschüssen.“ Über die unterschiedlichen Zukunftsszenarien und ihre unmittelbaren Auswirkungen auf die Versorgung der Bevölkerung wollen die Zahnärzte im Freistaat bis zur Bundestagswahl mit den Politikern ins Gespräch kommen. Flankierend dazu werden Patienten in den Praxen mit Informationsblättern versorgt. Themen sind unter anderem die Gefährdung der freien Arztwahl, mehr soziale Gerechtigkeit, weniger Zuteilungsmedizin und mehr Transparenz durch Kostenerstattung. Regionale Zahnarztvereine organisieren flächendeckend, vor allem in Klein- und Mittelstädten, öffentliche Gesprächsrunden, insbesondere mit den jeweiligen Wahlkreisabgeordneten.
„Gegenseitige Vorurteile sollen abgebaut und gemeinsame Lösungswege für eine optimale Gesundheitsreform der bayerischen Bevölkerung beschritten werden“, so Dr. Löffler.
Hans E. GlatzlPressestelle der Bayerischen ZahnärzteFallstr. 3481369 München