Gesundheitsausgaben 2001

Bürger tragen Hauptteil der Last

Die Zahlen, die das Statistische Bundesamt bei der Vorstellung der Gesundheitsausgaben 2001 jetzt auf den Tisch legt, sprechen Bände: Die Privathaushalte tragen einen immer größeren Teil der Ausgaben im Gesundheitswesen. Der weitere Anstieg des Gesamtvolumens belegt erneut den Handlungsdruck, unter dem die Gesundheitspolitik steht.

Mit seinem aktuellen Rechnungsbericht über „Gesundheitsausgaben und Gesundheitspersonal 2001“ gibt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden weiteren Zündstoff in die Diskussionen um die Reform im Gesundheitswesen.

Hier zunächst die Kernergebnisse zusammengefasst: Für das Gesundheitswesen wurden im Jahr 2001 225,9 Milliarden Euro, das heißt 10,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufgewendet. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit bezogen auf die Bevölkerung in Deutschland beliefen sich auf 2 740 Euro. Im Jahre 1992 lagen sie noch bei 2 020 Euro. Von 1992 bis 2001 sind die Gesundheitsausgaben in Deutschland nominal, das heißt in jeweiligen Preisen, um insgesamt 62,8 Milliarden Euro gestiegen (plus 38,5 Prozent); real (in konstanten Preisen) erhöhten sie sich um 14,8 Prozent.

Die gesetzliche Krankenversicherung trägt traditionell den Löwenanteil der Ausgaben. Sie erbrachte im Jahr 2001 128,9 Milliarden Euro beziehungsweise 57 Prozent der Gesundheitsausgaben.

Die Ausgaben für Arzneimittel (inklusive Verbandmittel), Hilfsmittel, Zahnersatz sowie sonstigen medizinischen Bedarf – diese Ausgaben werden vom Bundesamt insgesamt unter „Waren“ zusammengefasst – betrugen im Jahr 2001 60,4 Milliarden Euro, was einen Anteil von 27 Prozent ausmacht. Damit lagen sie erstmals knapp vor den Ausgaben für ärztliche Leistungen (59,6 Milliarden Euro beziehungsweise 26 Prozent).

Kein Kostendruck durch ZE

Was den Bereich Zahnersatz (ZE) betrifft, ist aus Sicht der KZBV anzumerken, dass von dieser Position kein Kostendruck auf die GKV ausgeht. Die Ausgabenhöhe von 6 001 Millionen Euro beträgt rund zehn Prozent im Bereich „Waren“. Sie bewegt sich im Normbereich des Leistungsgeschehens: Nach dem Vorzieheffekt 1997 mit erhöhten Zahnersatz-Ausgaben vor Einführung der Festzuschüsse ab 1998 gab es in den Jahren ab 1999 eine Konsolidierung, die sich bis heute fortsetzt.

Neben den Gesundheitsausgaben wurden im Jahr 2001 67,5 Milliarden Euro Einkommensleistungen in Form von Krankengeld, Entgeltfortzahlungen oder Erwerbsunfähigkeitsrenten gezahlt. Die Arbeitgeber wendeten mit 31,6 Milliarden Euro (47 Prozent) den weitaus größten Teil auf, darunter allein 26,8 Milliarden Euro für Entgeltfortzahlungen.

Erstmals konnten bei der neuen Gesundheitsausgabenrechnung des Statistischen Bundesamtes auch die entsprechenden Finanzierungsströme ausgewiesen werden. Dabei wurde deutlich: Die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck trugen 2001 am stärksten zur Finanzierung des Gesundheitswesens bei; sie wendeten insgesamt 138,6 Milliarden Euro (47 Prozent) hierfür auf. Insgesamt 115,5 Milliarden Euro beziehungsweise 39 Prozent der Gesamtausgaben finanzierten die öffentlichen und privaten Arbeitgeber. 13 Prozent der Ausgaben des Gesundheitswesens wurden von den öffentlichen Haushalten gezahlt, das entspricht 39,3 Milliarden Euro.

Im Gesundheitswesen hat etwa jeder Zehnte Beschäftigung gefunden. Bis zum Jahresende 2001 waren rund 4,1 Millionen Personen dort beschäftigt Das Personal stieg in den Jahren 1997 bis 2001 nur leicht um 0,4 Prozent oder 15 000 Personen. In der Gesamtwirtschaft betrug der Beschäftigungszuwachs dagegen 4,4 Prozent.

Internationaler Vergleich

Zum Schluss ein Blick über die Landesgrenzen hinweg: Bei den Gesundheitsausgaben liegt Deutschland im internationalen Vergleich aus dem Jahre 2000 auf Platz drei. Wie bereits in den vergangenen Jahren lagen die USA mit einem Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Höhe von 13 Prozent auf Platz eins, gefolgt von der Schweiz mit 10,7 Prozent und Deutschland mit 10,6 Prozent.

Zum Schluss noch ein Blick auf die Zahnarztdichte: Hier führt Deutschland mit 0,8 praktizierenden Zahnärzten pro 1000 Einwohnern die Rangliste der betrachteten Länder an. Auf Platz zwei rangiert Frankreich (0,7), das Schlusslicht bildet das Vereinigte Königreich mit 0,4.

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