Editorial

Akzente

Liebe Leserinnen und Leser,

das Begriffspaar „medizinische Qualität“ und „ärztliche Fortbildung“ ist in vielen gesundheitspolitischen Diskussionen längst geflügeltes Modewort und beliebter Platzhalter für Schuldzuweisungen jeglicher Art. „Ärzte-TÜV“ und „Zwangsfortbildung“ sind Vokabeln, mit denen nicht nur Politiker glauben, sich schmücken zu können, sondern auch Journalisten schnell mit dem Brustton tiefster Überzeugung diskreditieren, was das Zeug hält.

Wer allerdings hinter die Kulissen schaut – und das machen die zm auch in dieser Frage ebenso kontinuierlich wie hartnäckig – merkt schnell, dass es sich hier weitestgehend um politische Finten handelt. Ihr einziger Zweck ist, von grundsätzlichen Unzulänglichkeiten des Systems abzulenken. So weit, so schlecht.

Um so wichtiger ist es, immer wieder zu zeigen, welchen Stellenwert kontinuierliche, selbstbestimmte und freiwillige Fortbildung tatsächlich in den Heilberufen einnimmt. Aus Ihren Antworten in den Leseranalysen weiß die zm-Redaktion, dass die wissenschaftlichen Beiträge – ob zahnmedizinisch oder medizinisch – mit zu Ihren Favoriten zählen.

Vor diesem Hintergrund ist das 100. Repetitorium in den zm schon ein besonderes Jubiläum. Die vor acht Jahren „geborene“ Idee, den Lesern auf Basis der fachjournalistischen Arbeit unserer Kollegin Christine Vetter zu einem jeweiligen Schwerpunktthema eine aktuelle Auffrischung medizinischen Fachwissens zu bieten, findet großen Rückhalt aus ganz unterschiedlichen Motiven. Ob berufliche Neugier, ob Drang, als interdisziplinär denkender Zahnmediziner die systemischen Korrelationen zu anderen Bereichen zu kennen, oder auch ganz einfach und verständlich aus persönlicher Betroffenheit: Der Response auf die medizinischen Repetitorien zeigt ein ganz anderes Bild des ZahnMediziners, als es mancher Politiker wahrhaben will oder zumindest nach außen darstellt.

Die zm sehen sich jedenfalls darin bestärkt, diese Art von Wissens-Auffrischung im Repertoire zu halten, den beruflichen Wissensdurst auch künftig zu stillen und weiterhin aktiv einen Beitrag zu leisten, damit die Mär vom fort- und weiterbildungsfaulen Mediziner auch in der Öffentlichkeit als solche erkannt wird.

Mit freundlichem Gruß

Egbert Maibach-Nagelzm-Chefredakteur

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