Forensik-Fortbildung in Lillehammer/Norwegen
Die Teilnehmer beschäftigten sich vier Tage lang schwerpunktmäßig mit der Qualitätssicherung in der forensischen Zahnheilkunde.
Dr. med. Dr. med. dent. Claus Grundmann, Duisburg, vertrat den Arbeitskreis Forensische Odonto-Stomatologie (AKFOS) der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mundund Kieferheilkunde und der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin. Als weiterer Teilnehmer aus der Bundesrepublik Deutschland reiste Dr. med. dent. Hans- Peter Kirsch von Saarbrücken nach Norwegen. Neben der auch für die forensische Zahnheilkunde bedeutenden Qualitätssicherung wurden zusätzlich internationale Richtlinien zu den Schwerpunkten „Identifikation von Einzelpersonen“, „Identifikationen bei Massenkatastrophen“, „Bissspuren“ sowie „forensische Altersbestimmungen“ erarbeitet. Sämtliche Sachverständigengutachten sollen zukünftig nach einheitlichen Richtlinien und Normen durchgeführt werden (im Internet unter: www.iofos.org).
Im Wissenschaftlichen Programm wurden neue Studien aus Belgien zur Altersbestimmung mit Hilfe der Weisheitszähne sowie die Identifizierung der Opfer des Flugzeugunglücks am Bodensee im Juli 2002 vorgestellt.
Aus Island wurde ein ungewöhnlicher und mysteriöser Fall der Kriminalgeschichte vorgestellt: Nach dem Verschlucken von 57 mit Amphetamin gefüllten Kapseln, die post-mortal in Magen und Darm nachweisbar waren, verstarb eine Frau an einem Ileus und wurde daraufhin ins Meer geworfen. Mit Hilfe von Fingerabdrücken, die beim Deutschen Bundeskriminalamt in Wiesbaden vorlagen, konnte die Verstorbene letztendlich identifiziert und der Tatvorgang rekonstruiert werden.
Die nächste Tagung der Internationalen Gesellschaft für forensische Odonto-Stomatologie (IOFOS) findet vom 21.08. bis 26.08.2005 in Hongkong in Verbindung mit dem 17. Meeting der IAFS (International Association of Forensic Sciences) statt.
Dr. med. Dr. med. dent. Claus GrundmannViktoriastraße 847166 Duisburg