Praxisnähe, Liberalität und Vielfalt erhalten
Der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, erklärte gleich zu Beginn der Veranstaltung: „Die BZÄK ist bereit, die Verantwortung zu übernehmen, die die Länderkammern an sie delegiert. Die Vielfalt der Fortbildungsangebote muss auch in Zukunft erhalten bleiben.“ Weitkamp wies auf den Beschluss des Deutschen Ärztetages hin, eine Fortbildungssatzung zu verabschieden. Anders als bei den Zahnärzten, die bei der Ärzteschaft als sehr liberal gälten, finde man bei den Ärzten die Tendenz, die Fortbildung zentral zu regeln. Der politische Druck sei dort jedoch auch wesentlich größer. Weitkamp betonte, dass Fortbildung ideologiefrei betrachtet werden müsse. Die Wünsche der Kollegen müssten auf jeden Fall berücksichtigt werden.
Ausführlich ging Dr. Walter Dieckhoff, Fortbildungsreferent der BZÄK und Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, auf die Rolle der Fortbildung ein und gab einen Überblick über die standespolitischen Entwicklungen der letzten Jahre. Zahnärztekammern, wissenschaftliche Gesellschaften und Verbände, Universitäten, Akademien und freie Anbieter böten eine breite Palette umfassender und qualitativ hochwertiger Angebote. Die Zahnärzte kämen schon lange der Verpflichtung nach, in Eigenverantwortung und Eigeninitiative und völlig freiwillig zum Wohle der Patienten Fortbildung zu betreiben. Daran habe sich auch mit Einführung der Pflichtfortbildung im GKV-Modernisierungsgesetz nichts geändert. Dieckhoff wörtlich: „Fortbildung ist die ureigenste Aufgabe der Zahnärzte. Die Verantwortung dafür darf ihnen niemand nehmen.“
Resolution vorgebracht
Ausführlich setzten sich die Teilnehmer der Koordinierungskonferenz, Repräsentanten aller Kammerbereiche, mit aktuellen Fragen rund um die Fortbildung auseinander. Fragen, wie die Bepunktung auch im Rahmen der Pflichtfortbildung, die Leitsätze der BZÄK oder die strukturierte Fortbildung, standen auf dem Programm. Intensiv wurde der Sachstand der Pilotprojekte zur Fortbildung diskutiert. Es ging darum, Aktivitäten zu koordinieren, unbürokratisch vorzugehen, weitere Strategien zu entwickeln und vor allem sachbezogen und ohne politischen Ballast zu diskutieren. Auf jeden Fall sprach man sich für die Weiterentwicklung der Pilotprojekte aus. Die Diskussionen mündeten in eine Resolution: „Die Koordinierungskonferenz Fortbildung unterstreicht die Verantwortung der Kammern und der BZÄK für eine Fach- und sachgerechte Fortbildung. Sie ist sich einig, dass es keine teilbare Fortbildung gibt. Sie fordert den Vorstand der BZÄK auf, an den Leitsätzen der BZÄK/DGZMK festzuhalten, sowie deren korrekte Einhaltung weiterhin durch Abgabe einer Erklärung der Veranstalter einzufordern.“
Die Leiter der Fortbildungsakademien hatten in einer eigenen Arbeitstagung zuvor bereits abgesprochen, die Transparenz der Angebote zu fördern sowie kurrikulare Inhalte flexibel und transparent zu gestalten. Eingehend beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Entwicklungen in Sachen Fortbildung bei der Ärzteschaft. Prof. Dr. Heyo Eckel, Präsident des Deutschen Senats für ärztliche Fortbildung, stellte den Beschluss des Ärztetages zur Fortbildungssatzung vor. Sie gilt für Ärzte und Fortbildungsveranstalter und regelt ein bundeseinheitliches Vorgehen bei der Bewertung von Fortbildungsmaßnahmen. Dazu gehört auch die Einrichtung von Punktekonten bei den Ärztekammern. Auf jeden Fall, so die Meinung der Koordinierungskonferenz, müssten im zahnärztlichen Bereich liberalere Ansätze greifen.