BZÄK verabschiedet neue Mundgesundheitsziele

Global denken, lokal handeln

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Einstimmig verabschiedete die Bundeszahnärztekammer auf ihrer diesjährigen Klausurtagung (11. und 12. Juni in Bremen, siehe Bericht in zm 13/2004) eine aktualisierte Fassung der nationalen Mundgesundheitsziele. Das vom BZÄK-Ausschuss Präventive Zahnheilkunde vorbereitete Papier – das letzte stammte aus dem Jahre 1996 – folgt den 2003 von der FDI ausgesprochenen Empfehlungen, „lokal relevante Zielsetzungen“ festzulegen, die bis zum Jahr 2020 erreicht werden sollen. Die Mundgesundheitsziele, die die zm zusammen mit den ihnen zu Grunde liegenden FDI-Empfehlungen nachfolgend im Wortlaut dokumentieren, bieten eine lohnende Grundlage für die gesundheitspolitische Positionierung der deutschen Zahnärzteschaft.

1981 erstellten der Weltzahnärzteverband FDI und die World Health Organization WHO gemeinsam die ersten globalen Mundgesundheitsziele für das Jahr 2000. Die Ziele erwiesen sich als große Hilfe: Eine Überprüfung ergab, dass sie in vielen Ländern erreicht und sogar übertroffen wurden. Für einen erheblichen Teil der Weltbevölkerung blieben sie jedoch ein Wunschtraum.

Eine internationale Arbeitsgruppe aus Vertretern der FDI, WHO und der International Association of Dental Research (IADR) hat Ziele für das neue Jahrtausend bis zum Jahr 2020 entwickelt („Global Goals for Oral Health“).

Diese unterscheiden sich erheblich von denen aus dem Jahr 1981:

Erstens sind sie allgemeiner formuliert. Ihr Zweck besteht darin, die regionale, nationale und lokale Mundgesundheitspolitik leichter definieren zu können, um dann detailliertere und lokal relevante Ziele festzulegen. Was den Umfang der vorliegenden Aufgaben betrifft, sind die früheren Ziele im Detail ähnlich.

Zweitens werden keine quantitativen Zielsetzungen vorgegeben, da diese je nach lokalen Gegebenheiten – darunter fallen lokale Prioritäten, die geeignete Informationsbasis, sowie Verbreitung und Schweregrad der Krankheiten – festgelegt werden müssen.

Dieses Papier mit Vorschlägen für neue globale Mundgesundheitsziele, detaillierteren und komplexeren Zielsetzungen und Aufgaben soll ein Rahmen sein für die Gesundheitspolitik auf verschiedenen Ebenen – regional, national und lokal – keine Vorschrift. Wenn sie auf globaler Ebene allgemein verbreitet werden, erhofft man sich, dass lokale Aktivitäten im Sinne des UN-Entwicklungsprogramms mobilisiert werden. In diesem Programm heißt es: „Global denken, lokal handeln“.

Ein wichtiges Ergebnis der geführten Diskussion ist, dass nicht alle Empfehlungen gleichermaßen für alle Bevölkerungen und Länder gelten. Die Akteure können den Zielen und Zielsetzungen auf regionaler und sogar globaler Ebene zustimmen und zugleich die Aufgaben je nach den lokalen Gegebenheiten variieren und aufeinander abstimmen.

Mit anderen Worten: Die besten Mundgesundheitsziele auf nationaler und lokaler Ebene sind solche, die die Bevölkerung möglichst schnell und nah an die globalen Ziele heranbringen, indem sie lokal relevante Zielsetzungen definieren.

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Mundgesundheitsziele (Auswahl)

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Alter

Unsere Ziele 2000

Ist-Zustand 1997/2000

WHO Ziele 2010 (1)

Unsere Ziele 2020

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6 Jahre (Milchzähne)

60 % kariesfreie Gebisse

33 % – 60 % kariesfreie Gebisse

90 % kariesfreie Gebisse

80 % kariesfreie Gebisse

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12 Jahre

2,0 DMFT

1,2 DMFT

1,0 DMFT

< 1,0 DMFT

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65-74 Jahre

weniger als 20 % vollständig

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zahnlos

24,8 % vollständig zahnlos

weniger als 5 % vollständig zahnlos

weniger als 15 % vollständig zahnlos

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Quelle: BZÄK

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