Rheumatologie

Akupunktur für Rheumapatienten

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In zwölf Sitzungen mit Chinesischer Akupunktur über acht Wochen lassen sich schmerzhafte rheumatische Erkrankungen am Kniegelenk effektiv und klinisch ausreichend therapieren. Zu diesem Ergebnis kommt die bislang größte und sorgfältigste Studie auf diesem Gebiet.

Die von Claudia Witt vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Medizinische Ökonomie an der Charité der Humboldt-Universität Berlin in „The Lancet“ (Band 366, S. 136-43) vorgestellte Studie umfasst 294 Patienten mit dem Befund „mittelschwere bis schwere Osteoarthritis am Knie“. Die Patienten wurden im Verhältnis 2 : 1 : 1 auf echte Akupunktur (Gruppe 1), minimale Akupunktur (Schein-Akupunktur, Gruppe 2) oder Warteliste (Gruppe 3) aufgeteilt. Die Patienten in der Warteliste erhielten nach Ende der aktiven Therapiephase in den beiden anderen Gruppen ab der achten Woche die selbe Behandlung wie die erste Gruppe.

Der klinische Befund wurde nach dem Fragebogen der „Western Ontario and McMasters Universities Osteoarthritis Index (WOMAC)“ beurteilt, der vor allem Schmerz und Funktion der befallenen Gelenke abfragt. Wie die Abbildung verdeutlicht, besserte sich der Befund der Patienten in der ersten Gruppe klinisch signifikant, in der Gruppe mit der Schein-Akupunktur nur mäßig, während die Patienten in der dritten Gruppe erst in der Therapiephase gleich gute Werte erzielten wie die von Beginn an behandelten Patienten.

Hohe Erfolgsrate

Im Verlauf der Nachbeobachtung, die das restliche Jahr umfasste, unterschieden sich die WOMAC-Werte der 1. und 3. Gruppe noch immer von der 2. Gruppe, allerdings nicht mehr signifikant. Eine 50-prozentige Reduktion des WOMAC-Scores, die auch Ziel einer konventionellen Therapie wäre, erreichten mehr als 50 Prozent der Patienten in der 1. Gruppe, weniger als 30 Prozent in der 2. Gruppe und nur drei Prozent der Patienten, die auf die Warteliste gesetzt waren.

Nach Ansicht der Schmerztherapeuten Andrew Moore und Henry McQuay aus Oxford, die in der gleichen Ausgabe der Zeitschrift die Studie kommentieren, beweise dies zwar noch immer nicht die stringent kausale Wirksamkeit der auf die richtigen Akupunkturpunkte platzierten Nadeln, doch folgen sie letztlich der Argumentation der Autoren, dass vor allem angesichts der häufigen Nebenwirkungen aller chemisch definierten Rheumamedikamente und der geringen Wirksamkeit anderer pharmakologischer Ansätze der Grundsatz gilt, dass hier ein kundiges Handeln im Sinne der traditionellen Chinesischen Medizin besser sei als nicht zu handeln. TUK

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