Mundhygiene zu Hause
Blickfang der Frankfurter Presse-Aktion waren eindeutig wieder einmal die „Kids“. Der Foto-Termin mit Kindergartenkindern vor dem extra angereisten „Krocky-Mobil“ bot eine Vorstellung davon, wie einfach der Einstieg in die richtige Mundhygiene sein kann. In der Tat sind die Ergebnisse aller an der zahnmedizinischen Prävention Beteiligten in Sachen Kariesbekämpfung bei Kindern und Jugendlichen der letzten eineinhalb Jahrzehnte ein großer Erfolg. Trotzdem signalisierte das Podium auch auf der diesjährigen Pressekonferenz keine Entwarnung. „Von der Zeit vor der Geburt bis ins hohe Lebensalter verändern sich auf Grund der altersentsprechenden Risiken Pflegebedarf, Hilfsmittel und die Techniken, mit denen individuell die lebenslange Mundgesundheit begleitet werden muss“, betonte Bundeszahnärztekammer-Vizepräsident Dr. Dietmar Oesterreich die Notwendigkeit weiteren Anstrengungen: „Die Summe der vielen wissenschaftlichen und epidemiologischen Erkenntnisse der letzten Jahre macht deutlich, dass die Unterstützung durch die Familien einen zentralen Stellenwert für die Erhaltung und Verbesserung der Zahngesundheit vor allem der Kinder und Jugendlichen besitzt.
Vom Baby bis zur Oma
Wie komplex und in den Ansätzen unterschiedlich Maßnahmen für die richtige Mundhygiene sind, verdeutlichte der Direktor des Zahnmedizinischen Fortbildungszentrums Stuttgart, Prof. Dr. Johannes Einwag. In einer für Laien äußerst verständlich gestalteten „tour d’horizont“ markierte er die Schwerpunkte der Mundhygiene quer durch alle Altersklassen. Sein Vortrag „Vom Baby bis zur Oma – Häusliche Mundhygiene leicht gemacht“ bot einen kursorischen Überblick über die lebenslange Prävention gegen mögliche Krankheiten im Umfeld des zahn-, mund- und kieferheilkundlichen Bereichs. Nach Checklistenprinzip schilderte Einwag Krankheitsbilder, Vorsorgemöglichkeiten und –mittel mit ihren unterschiedlichen Schwerpunktmaßnahmen von der vorgeburtlichen Phase bis ins hohe Lebensalter. Damit bestätigte er die Eingangsmoderation von Dr. Uwe Prümel-Phillipsen, der „Prävention als Daueraufgabe“ für alle Beteiligten definierte und das häusliche, private Umfeld als wichtigen Schwerpunkt der Prävention, den Zahnarzt dabei als „fachkundigen Begleiter der Familien“ herausstellte.
Trotz 15 Jahren erfolgreicher Tätigkeit vermittelte der Aktionskreis „Tag der Zahngesundheit“, dass es angesichts zunehmender Alterung unserer Gesellschaft und trotz inzwischen erzielter Fortschritte der Kariesprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen weiterhin viel zu tun geben wird. Sorge bereiten den Zahnärzten, so BZÄK-Vizepräsident Oesterreich, inzwischen „die Kleinsten und die Kleinkinder“, deren Zahngesundheit in einigen Regionen Deutschlands im Vergleich zu den Vorjahren wieder schlechter geworden sei: „Neben den sozioökonomischen Verhältnissen und dem Bildungsstatus der Familien ist das Dauernuckeln von gesüßten oder säurehaltigen Getränken, insbesondere von Fruchtsäften aus Plastikflaschen .... Ursache für tiefgreifende Zerstörungen der Milchzähne.“
Vorbild für die Kinder
Um mehr Unterstützung der Bemühungen von Zahnärzten, Krankenkassen und weiteren Aktiven des Kreises durch das Elternhaus warb auch Bernd Wiethart, Sprecher der Krankenkassen im Aktionskreis. Wiethart, der in dieser Funktion nach 15-jährigem Einsatz die Kassen zum letzten Mal in diesem Gremium vertrat, appellierte an die Eltern: „Sie sind nun einmal Vorbild für ihre Kinder, nicht nur bei der zahngesunden Ernährung und beim Zähneputzen, sondern auch bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen in der Zahnarztpraxis.” Diesen Weg gingen die Kinder nicht aus eigenem Antrieb, hier sei das Elternhaus gefordert.
Den Kleinkindern auf dem Fototermin machte die Prophylaxe, die die Vertreter des Aktionskreises flächendeckend forderten, augenscheinlich Spaß. Ein Erfolg, den der Aktionskreis auf der Habenseite verbuchen kann.