Makuladegeneration medikamentös angehen
Diese Ergebnisse, die erstmals eine medikamentöse Option bei der Makuladegeneration eröffnen, wurden von Evangelos S. Gragoudas und Kollegen aus dem Massachusetts Eye and Ear Infimary in Boston und der Firma Eyetech in New York im New England Journal of Medicine vom 30. Dezember des vergangenen Jahres publiziert.
Diese Ergebnisse lassen aufhorchen. Zwar ist rein theoretisch nur jeder zehnte Patient mit Makuladegeneration durch einen Hemmstoff des Gefäßwachstums (VEGF) erreichbar. Diese Form der Makuladegeneration macht jedoch 90 Prozent der irreversiblen Sehverluste bei Patienten über 55 Jahren in Industrieländern aus. Man rechnet allein in den USA in den nächsten fünf Jahren mit mehr als einer Million neuer Krankheitsfälle.
Die Autoren berichten über zwei Studien, die insgesamt 1 186 Patienten erfassten. Über 48 Wochen erhielten die Patienten alle sechs Wochen eine Injektion mit Verum oder aber eine Scheininjektion in den Glaskörper.
Der Behandlungserfolg wurde mit dem Einfluss des Verums auf den fortschreitenden Sehfeldverlust (gemessen an der Anzahl der erkennbaren Buchstaben eines Textes in einem Standard-Sehfeld) gemessen. Bereits in der Gruppe mit der geringsten Dosis von 0,3 Milligramm Pegaptanip büßten 70 Prozent der Patienten weniger als 15 Buchstaben während der Studiendauer ein, verglichen mit nur 55 Prozent der Patienten unter Scheinmedikation. Die Gefahr einer schweren Einbuße des Sehvermögens (Verlust von mehr als 30 Buchstaben aus dem Sehfeld) verringerte sich von 22 Prozent in der Gruppe mit Scheinmedikation auf zehn Prozent in der Verumgruppe.
Die Verträglichkeit des Studienpräparates ist akut vergleichbar mit anderen in den Glaskörper injizierten Medikamenten. Eine Einschätzung der Langzeitverträglichkeit wird erst nach längeren Beobachtungszeiten möglich sein.