Problemlösungen für heute und morgen

Ein ganzer Tag für die Studenten

Das wissenschaftliche Programm richtete sich nicht nur an niedergelassene Zahnärzte, sondern auch an den studentischen Nachwuchs.

Nach den großen Erfolgen der letzten Jahre kamen auch in diesem Jahr 250 angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte aus dem gesamten Bundesgebiet nach Erfurt, denn ihre Hochschulen hatten hierfür extra vorlesungsfrei gegeben. Bereits am Morgen gab es mit fünf Workshops ein reichhaltiges Betätigungsfeld zur Auswahl. Hands-on-Kurse zum Thema „Implantologisches- und prothetisches Gesamtkonzept für die moderne Zahnarztpraxis“ und „Parodontale Regeneration“ machten die Wahl nicht einfach. Die weltweite Anerkennung des Studiums wurde vorgestellt, es wurden Tipps gegeben, wie man effektiv studieren und promovieren kann. Prof. Dr. Eike Glockmann sowie PD Dr. Bernd W. Sigusch, beide Jena, stellten endodontische Patientenfälle vor, die dann in Arbeitsgruppen gelöst werden sollten. Die Studenten präsentierten dann ihre Therapievorschläge. Auch hatten die Studierenden Gelegenheit, sich mit zahlreichen berufsbegleitenden Aspekten auseinanderzusetzen, die ihren zukünftigen Praxisalltag begleiten werden.

Die nächsten drei Abschnitte waren dem „Danach“ gewidmet. Zuerst stellten sich die großen wissenschaftlichen Vereinigungen als wichtigste Träger der wissenschaftsgestützten Fortbildung vor. Prof. Georg Meyer aus Greifswald als Vorsitzender der DGZMK gab einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten dieser Organisation. Ein besonderes Anliegen des Referenten war es, die jungen Kollegen für die Gründe für eine intensive Fortbildung vor dem selten wohlgesonnenen politischen Hintergrund zu sensibilisieren. Als Vorsitzender des Beirats Fortbildung oblag Dr. Walter Dieckhoff aus Münster die Vorstellung der BZÄK und ihrer Aufgaben. Er nahm dabei den Ball seiner Vorredner gerne auf und stellte den jungen Zuhörern die Strukturen der zahnärztlichen Fortbildung vor. Neben der universitären Fortbildung, zum Beispiel im Rahmen einer Postgraduiertenausbildung, wird ein wichtiger Teil dieser Aufgabe durch die Landeszahnärztekammern übernommen. Aufgrund der hohen Fortbildungsdichte, die von den Zahnärzten landauf landab geleistet wird, betrachtet er die Pflichtfortbildung als eine Art Kollateralschaden. Das Gegenteil beweise ja bereits wieder die enorme Teilnehmerzahl dieses Kongresses. Weitere Herausforderungen im Fort- und Weiterbildungsbereich konnten in diesem Rahmen nur gestreift werden.

Themen wie weitergehende Spezialisierungen, Bachelor- oder Masterstudiengänge, die für die Zahnmedizin völlig ungeeignet sind, werden uns in Zukunft sicherlich noch des öfteren Beschäftigen. Dieckhoff forderte einheitliche Bedingungen, die den Besonderheiten der Zahnmedizin Rechnung tragen (Modularisierung der Aus-, Fort- und Weiterbildung; ECTS) sowie die Sicherstellung notwendiger Erfahrung in Klinik, Lehre und Wissenschaft, das heißt die Akkreditierung zahnmedizinisch therapie-orientierter Masterstudiengänge nur an Einrichtungen, die das Fach in Klinik, Wissenschaft und Lehre vertreten, gewährleisten.

Dr. Karl-Friedrich Rommel aus Erfurt befasste sich mit dem Status der kassenzahnärztlichen Vereinigungen. Im Hinblick auf Assistenzzeiten im Ausland empfahl er, sich unbedingt vorher mit der zuständigen Kammer für die Niederlassung in Verbindung zu setzen, um die Anerkennung zu sichern. Dr. Norbert Grosse, neuer APWVorsitzender, stellte schließlich die Berufsverbände vor. Ein weiterer Vortragsblock beschäftigte sich mit Möglichkeiten, während und nach dem Studium Auslandserfahrung zu sammeln.

Dieser Studententag war eine runde Sache. Die Studierenden lernten kennen, was sie später an Fortbildung alles erwarten wird. Sie tauschten in Arbeitsgruppen Erfahrung mit Studierenden anderer Fakultäten aus und lernten in Hands-on-Kursen, unter Anleitung der professoralen Referenten „Hand anzulegen“. Sie fanden erste Berührungspunkte mit ihren Berufsvertretungen sowie den Standesorganisationen, die sie auf ihrem weiteren Weg als fertige Zahnärzte in ihrer Arbeit mit dem Patienten konstruktiv unterstützen werden.

Susanne Priehn-KüpperTobias Bauer, Hauptstraße 42,78224 Singen

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