Robert Koch und die moderne Infektionsprävention in Deutschland

Pionier der Medizin

Nicht zuletzt durch die neuen umfangreichen Empfehlungen zur Hygiene in der Zahnmedizin ist das Robert Koch-Institut in Berlin in den Fokus der zahnärztlichen Öffentlichkeit gerückt. Der Namensgeber des Instituts, Robert Koch, ist damit wieder sehr gegenwärtig. Der engagierte Arzt, Wissenschaftler von Weltruhm und Nobelpreisträger kämpfte vor allem für eines: Die Erforschung von Infektionserkrankungen und deren Prävention.

Die wissenschaftliche Leistung Robert Kochs wird nicht nur in der Fachwelt geschätzt, sondern ist auch in der Allgemeinheit immer noch ein Begriff. Unter 100 Fragen wird zum Beispiel in der Rubrik VIII „Kultur und Wissenschaft“ des Einbürgerungstestes des Bundeslandes Hessen nach Robert Koch gefragt: „Welcher deutsche Arzt entdeckte die Erreger von Cholera und Tuberkulose?“

Die Deutsche Post erinnerte 2005 mit einer Briefmarke an das 100-jährige Jubiläum seiner der Nobelpreisverleihung. Wer aber war dieser Mann, der mit seinen Forschungen Weltruhm erlangte und Jahre seines Lebens mit beschwerlichen Expeditionsreisen im Dienste der Wissenschaft zubrachte?

Robert Koch wurde am 11. Dezember 1843 in Clausthal im Harz (heute Clausthal-Zellerfeld in Niedersachsen) geboren. Sein Vater war Herrmann Koch, der den Beruf des Bergamtsleiters ausübte, seine Mutter war Mathilde Koch, geb. Biewend.

Schon 1848 besuchte er die Schule. Er studierte seit 1862 an der Georg-August-Universität in Göttingen zunächst ein Semester Physik. Dann ging er zum Studium der Medizin über, das er 1866 mit Promotion und Staatsexamen beendete. Im darauf folgenden Jahr heiratete er Emmy Adolfine Fraatz, die 1868 die Tochter Gertrud zur Welt brachte.

Seine ersten Anstellungen als Arzt hatte Koch in Hamburg, in Langenhagen bei Hannover, in Niemegk/Provinz Brandenburg und in Rakwitz/Provinz Posen. Im Krieg zwischen Deutschland und Frankreich 1870/71 meldete er sich als Freiwilliger und arbeitete in einem Feldlazarett. Nachdem er 1872 die Physikats-Prüfung abgelegt hatte, war Koch von 1872 bis 1880 Kreisphysikus des Kreises Bomst in der preußischen Provinz Posen mit Praxis in Wollstein.

Bedeutung wächst

In diesen Jahren spürte Koch immer wieder die Machtlosigkeit der Mediziner gegenüber ansteckenden Krankheiten. Zur damaligen Zeit starb in Deutschland etwa ein Siebtel der Menschen an Infektionskrankheiten. Die hygienischen Verhältnisse, vor allem der einfachen Bevölkerung, waren völlig unzureichend. Neben seiner Tätigkeit als Arzt begann Robert Koch in einem bescheidenen Labor die Ursachen der Infektionskrankheiten zu erforschen.

Als ersten Mikroorganismus entdeckte er 1876 den Bacillus anthracis, den Erreger des Milzbrandes, einer Krankheit, die vor allem Schafe und Rinder befällt, aber auch auf den Menschen übertragbar ist. Aufwändige Experimente, bei denen Koch ein System der isolierten Züchtung von Bakterien auf Nährböden entwickelt hatte, führten zum Erfolg. Bis dahin glaubten die Mediziner, dass so genannte Miasmen, das heißt die Luft verunreinigende Gifte, die Krankheiten verursachen würden. Im Namen Malaria findet sich noch die falsche Annahme, denn Malaria bedeutet „schlechte Luft“. Koch hatte zum ersten Mal bewiesen, dass belebte Erreger die Infektionskrankheiten auslösen. Mit seiner wegweisenden Entdeckung wurde aus dem unbekannten Landarzt Robert Koch ein bedeutender medizinischer Forscher.

Um seine Fachkollegen von seiner Entdeckung zu überzeugen, wollte Koch die Bakterien fotografieren. Eine Fotografie konnte er den Kollegen vorlegen, sie für Veröffentlichungen reproduzieren. Zudem war die fotografische Platte empfindlicher als die Netzhaut des menschlichen Auges. Die Aufnahmen machte er mit hochwertigen Mikroskopen vor allem von der Firma Carl Zeiss in Jena. Er war der erste Wissenschaftler, der Mikroskopiefotos von Mikroorganismen anfertigte. Durch besondere Färbetechniken wurden die Bakterien klar und scharf sichtbar und waren gut von anderen Objekten zu unterscheiden. Über die Möglichkeiten der Mikroskopiefotografie äußerte sich Robert Koch gegenüber Carl Zeiss im Jahre 1878 so: „Mit Hilfe dieses Instrumentes ist es mir gelungen, nicht unwichtige Entdeckungen zu machen und, um was es mir hauptsächlich zu tun war, eins der schwierigsten mikroskopischen Objekte durch photographische Abbildungen weiteren Kreisen zugänglich zu machen ... Auch in Form der Papierabdrücke haben meine Photogramme vielen Beifall gefunden und manches Lob eingetragen, das natürlich weniger mir, als Ihren ausgezeichneten Systemen gilt. Beim Arbeiten habe ich die Überzeugung gewonnen, dass die photographischen Systeme vorzügliche Leistungen Ihrer Kunst sind.“

Hygiene verbessert

Die Aufsehen erregende Arbeit Robert Kochs wurde auch in Berlin registriert. Mit 38 Jahren wurde Koch 1880 als Geheimer Regierungsrat Leiter des Kaiserlichen Gesundheitsamtes in Berlin. Dort wurde das Forschen für Koch viel leichter. Mit dem Assistenzarzt Friedrich Loeffler (1852-1915, Entdecker der Erreger von Diphtherie und der Maul- und Klauenseuche) und dem Stabsarzt Georg Gaffky (1850-1918, ihm gelang erstmals die Züchtung des Typhusbazillus) unterstützten Koch zwei erfahrene Mitarbeiter.

Neben der Erforschung von Infektionskrankheiten verbesserte Koch mit Experimenten zur Desinfektion und Sterilisation die Hygiene bei medizinischen Behandlungen. Diese Forschungen erleichterten auch die Arbeit der Zahnärzte.

Robert Koch testete die bis dahin zur Desinfektion verwendete Karbolsäure. Er konnte beweisen, dass die Wirkung der Säure bei der Abtötung von Keimen und Sporen nur ungenügend war. Koch experimentierte mit Hitze, die zwar die Bakterien vernichtet, aber nicht die Sporen. In einer Reihe von Experimenten gelang Koch schließlich mit heißem Wasserdampf der Erfolg. Bei seinen Versuchen hatte er gesehen, dass Milzbrandsporen, die kochendem Wasser ausgesetzt waren, in Minutenfrist vernichtet wurden. Das Verfahren im trockenen Sterilisator brauchte für das gleiche Ergebnis mehr als drei Stunden.

Die Experimente Kochs wurden in der Chirurgischen Klinik in der Ziegelstraße in Berlin unter ihrem damaligen Chef, Ernst von Bergmann, in der Praxis getestet. Bergmann bescheinigte Koch, dass er mit seinen Forschungen einen entscheidenden Schritt von der Antisepsis zur Asepsis vollzogen hatte. Mit der aseptischen Behandlung von Patienten waren die Infektionen stark zurückgegangen.

Kampf der Tuberkulose

Ab 1881 forschte Koch nach dem Erreger der Tuberkulose. Wie notwendig seine Forschungen waren, mag die Tatsache verdeutlichen, dass damals in Deutschland in der Altersgruppe der 15- bis 40-Jährigen jeder zweite Todesfall auf Tuberkulose zurückging. Da die Opfer als Arbeitskräfte ausfielen, hatte die Tuberkulose beträchtliche volkswirtschaftliche Folgen.

Die Krankheit Tuberkulose ist den Menschen schon seit vielen Jahrhunderten bekannt. Da der Krankheitsverlauf mit einem allgemeinen Verfall des Körpers einhergeht, nannte der griechische Arzt Hippokrates (zirka 460-370 vor Chr.) die Krankheit „Phthisis“ (Schwindsucht). Der Arzt Johann Lucas Schönlein (1793-1864) gab der Erkrankung 1832 den Namen Tuberkulose. Denn in der Lunge der Erkrankten hatte er sogenannte Tuberkel gefunden.

Im Jahre 1882 kam der Durchbruch: Nach einer Reihe von Versuchen mit Meerschweinchen konnte Robert Koch das „Mycobacterium tuberculosis“ als Erreger der Tuberkulose nachweisen. Der Öffentlichkeit präsentierte er seine Entdeckung mit seinem Vortrag „Über Tuberkulose“ im Physiologischen Institut der Universität Berlin im März 1882: Im Detail schilderte er seine Versuche und Ergebnisse anhand von Präparaten und Fotografien. Den Zuhörern der Berliner Physiologischen Gesellschaft verkündete er zum Schluss seines Vortrages folgendes: „In Zukunft wird man es im Kampf gegen diese schreckliche Plage des Menschengeschlechts nicht mehr mit einem unbestimmten Etwas, sondern mit einem fassbaren Parasiten zu tun haben, dessen Lebensbedingungen zum größten Teil bekannt sind und noch weiter erforscht werden können.“

Der wissenschaftliche Erfolg in der Medizin brachte Koch auch akademische Ämter. 1885 wurde das Hygiene-Institut an der Universität Berlin gegründet und Robert Koch wurde der erste Ordentliche Professor für Hygiene und Direktor des Institutes. Aber den Forscher Koch drängte es wieder ins Labor. Der reine Unterricht war nicht seine Sache, er ließ sich dort vertreten.

Das Institut, die „Koch’sche Schule“, zog an Bakteriologie interessierte Ärzte aus aller Welt an. Mit Robert Koch forschten dort unter anderem die späteren Nobelpreisträger Emil von Behring und Paul Ehrlich.

Vom Forscher zum Helden

Auf Druck der preußischen Regierung blieb Koch nicht bei der Erforschung der Ursachen von Infektionskrankheiten stehen. Es wurde von ihm erwartet, ein Medikament gegen die Tuberkulose zu finden. Dies schien ihm auch zu gelingen: Mit der Vorstellung des Heilmittels Tuberkulin brach in Deutschland und vor allem in Berlin eine wahre „Kochmanie“ aus.

Auf dem X. Internationalen medizinischen Kongress 1890 in Berlin erläuterte Koch seine Suche nach einem wirksamen Mittel gegen die Tuberkulose. Die Kollegen hörten von ihm: „Trotz des Misserfolges habe ich mich von dem Suchen nach entwicklungshemmenden Mitteln nicht abschrecken lassen und habe schließlich Substanzen getroffen, welche nicht allein im Reagenzglase, sondern auch im Tierkörper das Wachstum der Tuberkelbazillen aufzuhalten imstande sind.“

Die Nachricht, Koch habe ein Medikament gegen die Tuberkulose entdeckt, ließ Ärzte und Patienten nach Berlin wandern. Überall in der Stadt wurden Lungenheilanstalten errichtet. Aber zum großen Teil an völlig ungeeigneten Orten. Kollegen Kochs warnten vor allzu großer Euphorie.

Genau diese Euphorie machte sich zunächst breit: Koch wurde Ehrenbürger von Berlin, ein Kaufhaus machte Werbung mit ihm. Es gab „Fanartikel“ wie Sammeltassen, Taschenuhren, Taschentücher und Fächer zu kaufen. Selbst ein Kochlied wurde gesungen und im Kabarett seine Entdeckung gepriesen.

Aber der Jubel war verfrüht. Viele Patienten starben, eine erhoffte Langzeitwirkung blieb aus. Dennoch war das Tuberkulin von Nutzen; es verbesserte die Diagnosemöglichkeiten und blieb im Kampf gegen die Tuberkulose von Bedeutung.

Trotz der Enttäuschung über den Misserfolg des Tuberkulins blieb Kochs wissenschaftliche Leistung anerkannt. Im Jahre 1890 hatte der Preußische Staat beschlossen, für Robert Koch das Institut für Infektionskrankheiten zu errichten. Von 1891 bis 1904 leitete Robert Koch das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten.

Untersuchung der Cholera

Neben der Erforschung der Tuberkulose widmete sich Koch auch anderen verheerenden Infektionskrankheiten wie Malaria, Cholera, Schlafkrankheit und Pest.

Robert Koch leitete 1883 eine Kommission in Ägypten, um die Cholera zu untersuchen. Von Indien ausgehend hatte sich die Cholera bis nach Ägypten ausgebreitet und bedrohte nun auch Europa. Im August 1883 traf Koch, von Georg Gaffky begleitet, in Alexandria ein. Die deutsche Kommission wohnte im griechischen Hospital und begann kurz nach ihrer Ankunft mit der Obduktion einer Choleraleiche und den mikroskopischen Untersuchungen von Exkrementen der Opfer. Koch und seine Mitarbeiter fanden ein bestimmtes stäbchenförmiges Bakterium, das sich in den Wänden des Darmes der Erkrankten zeigte. Allerdings konnten sie den Erreger noch nicht zweifelsfrei bestimmen. Zudem war die Choleraepidemie in Ägypten schon fast vorbei.

Daher bat Koch den zuständigen preußischen Staatsminister Karl Heinrich von Boetticher um die Erlaubnis, die Forschungen direkt in Indien fortsetzen zu dürfen. Die Kommission bekam die Zustimmung und konnte im November 1883 von Suez die Reise nach Indien antreten. Mitte Dezember kam die Cholerakommission in Kalkutta an.

Im Januar 1884 konnte Robert Koch nach Berlin melden, dass es ihm gelungen sei, die bereits in Ägypten als Erreger der Cholera vermuteten Bakterien in Reinkultur zu züchten. Am Ende der Untersuchungen stand der Bazillus der Cholera mit Sicherheit fest. Zu den Eigenschaften des Bakteriums äußerte sich Koch wie folgt: „Die Cholerabakterien verhalten sich also genau wie alle anderen pathogenen Bakterien. Sie kommen ausschließlich in der ihnen zugehörigen Krankheit vor; ihr erstes Erscheinen fällt mit dem Beginn der Krankheit zusammen, sie nehmen an Zahl dem Ansteigen des Krankheitsprozesses entsprechend zu und verschwinden wieder mit dem Ablauf der Krankheit.“ Die Kommission konnte auch nachweisen, dass verunreinigtes Trinkwasser zur Ausbreitung der Krankheit führte.

Wieder nach Berlin zurückgekehrt, berichtete Koch über seine Entdeckung auf der ersten Cholerakonferenz im Kaiserlichen Gesundheitsamt. Die Regierung ernannte ihn zum Mitglied der Preußischen Wissenschaftlichen Deputation und des Preußischen Staatsrates. Auch der Kaiser honorierte die Arbeit Robert Kochs. Wilhelm I. empfing den Forscher im Mai 1884 persönlich. Für den Nachweis des Cholerabazillus erhielt er eine Zuwendung von 100 000 Mark. Damit konnten Koch und seine Frau Emmy sich im vornehmen Berliner Stadtteil Tiergarten eine Wohnung leisten.

Lange Forschungsreisen

Zwischen 1896 und 1907 machte Koch wiederholt lange Forschungsreisen. Sie führten ihn unter anderem bis nach Neuguinea und immer wieder auf den afrikanischen Kontinent. Dort gewann er tropenhygienische und parasitologische Forschungsergebnisse wie die Kenntnis der Erreger der Pest, Rinderpest, Malaria und Schlafkrankheit. Durch den Erwerb von Kolonien hatte die Tropenmedizin in Deutschland einen großen Aufschwung erlebt. Auf seinen Reisen begleitete ihn seine zweite Frau Hedwig. 1893 hatte Koch sich von seiner ersten Frau Emmy scheiden lassen und die über 30 Jahre jüngere Hedwig Freiberg geheiratet.

In den Jahren 1906 und 1907 reiste Koch nach Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania, um die Schlafkrankheit zu untersuchen. Koch hatte bereits zweimal die Kolonie besucht als er im März 1906 mit seiner Ehefrau von Hamburg aufbrach. Sie erreichten nach 60 Tagen Seereise Deutsch-Ostafrika. Begleitet wurde Koch unter anderem von seinem langjährigen Mitarbeiter, dem Arzt Friedrich Karl Kleine (1869-1951).

Die Ursache der Krankheit hatten bereits britische Forscher weitgehend geklärt. Die Schlafkrankheit wird durch Einzeller, so genannte Trypanosomen ausgelöst, die von der Tsetsefliege übertragen werden. Robert Koch selbst hatte auf den vorangegangen Reisen den Wirtszyklus der Parasiten weitgehend erforscht. Nun wollte er vor allem eine wirksame Therapie gegen die Schlafkrankheit finden.

Der Expeditionsweg führte Koch und seine Ehefrau bis an den Viktoriasee. In den zurückliegenden Jahren waren auf den Sese Inseln fast zwei Drittel der Bevölkerung an der Schlafkrankheit gestorben. Da die Inseln bereits auf britischem Kolonialgebiet lagen, holte Koch die Erlaubnis vom britischen Gouverneur ein, dort zu forschen. Seine Frau Hedwig hatte wegen einer Malariainfektion die Heimreise antreten müssen.

Zunächst bot sich Koch auf der Insel eine gute Forschungssituation. Zu seinem Kollegen Kleine sagte er: „Können Sie sich einen schöneren Platz auf der Welt zum Arbeiten vorstellen? Nichts stört uns, keine Besuche und so selten Post!“ Aber Koch wurde als einziges Expeditionsmitglied krank. Sandflöhe waren in seine Zehen eingedrungen und hatten zu Entzündungen geführt.

Nach 18 Monaten Forschung kehrte Robert Koch im Oktober 1907 nach Deutschland zurück. Das Ergebnis seiner Forschungsreise war nicht vollständig befriedigend. Seine Experimente mit Arsenpräparaten, insbesondere mit Atoxyl, brachten auch unerwünschte Nebenwirkungen. Er selbst räumte ein, dass es kein „unfehlbares Mittel“ sei. Trotzdem waren seine Versuche mit Atoxyl bedeutend im Kampf gegen die Schlafkrankheit.

Nobelpreis verliehen

Bereits 1904 hatte sich Koch von der Arbeit im Institut für Infektionskrankheiten pensionieren lassen. Höchste Ehren wurden Koch 1905 zuteil, da er als zweiter Deutscher nach Emil von Behring den Nobelpreis für Medizin erhielt. Er bekam den Preis für seine Untersuchungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Tuberkulose. Am 10. April 1910 traf Robert Koch mitten in der Arbeit ein schwerer Herzanfall. Die erhoffte Genesung durch eine Kur in Baden- Baden trat nicht ein. Robert Koch starb dort am 27. Mai 1910. Noch zu Lebzeiten hatte Robert Koch die Einäscherung seiner Leiche verfügt. Seine Kollegen fassten den Entschluss, für ihn ein Mausoleum im Institut für Infektionskrankheiten einzurichten. Dort wurde seine Urne am 10. Dezember 1910 beigesetzt.

Nach seinem Tod wurde an Koch vielfach erinnert. Über die Jahre wurden Stiftungen, Preise, Schulen und viele Straßen in der ganzen Welt nach Robert Koch benannt. Seit 1912 trägt das Institut für Infektionskrankheiten seinen Namen.

In dem Gebäude in Berlin-Mitte, in dem einst das Physiologische Institut untergebracht war, befand sich bis vor kurzer Zeit das Robert Koch-Museum. In einem Saal des Institutes hatte Robert Koch 1882 seinen Vortrag über die Entdeckung des Tuberkelbazillus gehalten.

Am ehemaligen Luisenplatz in Berlin, dem heutigen Robert Koch-Platz, erinnert ein imposantes Denkmal an ihn. Es wurde von Louis Tuaillon (1862-1919) in Carrara-Marmor gehauen und 1916 dort aufgestellt. Auf dem Sockel des Denkmals ist folgendes Zitat von Robert Koch zu lesen: „Ich wünsche, dass im Kriege gegen die kleinsten, aber gefährlichsten Feinde des Menschengeschlechts eine Nation die andere immer wieder überflügeln möge.“

Kay Lutze, M.A.Lievenstraße 1340724 Hilden

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