Fortbildungsteil Endodontie

Achtung: Kanalarbeiten

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Die Endodontie ist für den Zahnerhalt in vielen Fällen unverzichtbar. Allein im Jahre 2006 wurden – so das Jahrbuch der KZBV 2007, das sich auf GKV-Leistungen bezieht – rund 9 413 400 Kanäle aufbereitet. Die Zahl der gefüllten Zähne liegt jedoch wesentlich niedriger (rund 7 318 300). Ist die Frage nach dieser Diskrepanz nur mit Misserfolg zu erklären?
Sicher ist: Die Endodontie ist eine der schwierigsten Behandlungen im Bereich der Zahnmedizin. Dementsprechend sollte auch ihre zeitliche Planung sein. Eine endodontische Behandlung auf „die Schnelle“ ist nicht möglich und schafft meist nur Folgeprobleme! Der große Fortbildungsteil greift die wichtigsten Themen der Endodontie in sechs Beiträgen auf. Diese sollen dem niedergelassenen Zahnarzt dienlich sein, die Alltagsarbeit schneller und noch geschickter zu bewältigen. Wer Spaß daran hat, testet sein endodontisches Wissen mit der Interaktiven Lese-Lern-Kontrolle über www.zm-online.de und kann Fortbildungspunkte erarbeiten.

Zahnmedizinische Lehrbücher geben für die einzelnen Zähne in der Regel eine definitive Anzahl von Wurzelkanälen an. Das Leben konterkariert diese jedoch nicht selten. So beschreibt

Dr. David Sonntag,

Marburg, die Detektivarbeit der Kanalsuche und gibt sinnvolle Anleitungen, diese – sollten sie denn alle gefunden sein – komplett aufzubereiten. Auch geht er auf Methoden der effizienten Eliminierung nekrotisierten Materials, von Smear-Layer sowie von Mikroorganismen ein. Eine Pulpa infiziert sich nur dann, wenn Bakterien im Spiel sind. Das kann durch Karies oder traumatische Prozesse erfolgen. Diese Keime zu beseitigen, ist das Ziel der „Kanalarbeiten“ und der anschließenden Desinfektion.

Dr. Alexandra Petersen et al.,

Frankfurt, stellt die Pathogenität der einzelnen Keimarten vor, diskutiert ihre Spezifitäten und die Möglichkeiten mittels mikrobiologischer Tests den Übeltätern selektiv den Garaus zu machen.

Wenn bei der Aufbereitung die Wurzel perforiert wird, treibt dies auch dem geübtesten Behandler Schweißperlen auf die Stirn.

Dr. Johannes Mente,

Heidelberg, beschreibt die Situation, stellt einige solcher Fälle vor und resümiert, dass mithilfe von Lupensystemen heutzutage Situationen beherrscht werden können, die vor einigen Jahren noch als „aussichtslos“ bezeichnet wurden.

Für einen weiteren Adrenalinstoß sorgen Komplikationen wie die Längsfraktur und abgebrochene Kanalinstrumente.

Priv. Doz. Dr. Jörg F. Schirrmeister,

Freiburg, widmet sich diesen Fällen und zeigt damit neben der Problemlösung auch gleich die Grenzen der Endodontie auf.

Apikale entzündliche Prozesse ohne Pulpabeteiligung geben oft den Startschuss für einen mikrochirurgischen Eingriff, die Wurzelspitzenresektion.

Prof. Dr. Andreas Filippi et al.,

Basel, diskutiert die Indikationen, beschreibt das chirurgische Vorgehen en détail und spricht die Nachsorge an. Bis über 90 Prozent der Zähne können auf diese Weise erhalten und vor allem symptomfrei werden.

Der endodontische Patient ist fast immer ein Notfall- Schmerz-Patient, der den Praxisablauf und den Zeitplan auf den Kopf stellt.

Dr. Christoph Zirkel,

Köln, kennt dieses aus eigener Praxis und gibt Anleitung, wie weit die Erstversorgung zur Schmerzausschaltung geht und wie dann zu einem späteren Zeitpunkt weiterbehandelt werden soll. Er gibt Tipps und Tricks für den Praxisalltag, die helfen, dem Patienten stressfrei eine qualitätsbewusste Behandlung zukommen lassen zu können. sp

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