Strategische Absicherung
Neben Rechnungen, E-Mails, Steuererklärungen und Fachaufsätzen sind auf der Festplatte auch die von User zu User variierenden Voreinstellungen des Betriebssystems und häufig genutzte Programme abgespeichert. Die gewohnten Settings bei einer Neuaufspielung des Systems wiederherzustellen, frisst Zeit und Nerven. Regelmäßige Backups sind daher Pflicht.
Backups sollten nicht auf eine rechnerinterne Festplatte gespielt werden, sondern auf ein externes Speichermedium. Grund: Wenn der Computer verbrennt oder nass wird, gehen nicht auf einen Schlag Original und Kopie flöten. Als Speicherorte eignen sich USB-Sticks, CD-ROMs, DVDs oder externe Festplatten. Man kann seine Backups auch auf einem Server im Internet speichern. Dann kann der User überall auf der Welt auf seine Daten zugreifen, bei der Onlineübertragung lesen aber unter Umständen Dritte mit. Außerdem stehen die Server häufig im Ausland, wo andere Datenschutzgesetze gelten als in Deutschland. Bei der Datensicherung sind diese Varianten am gebräuchlichsten:
• Vollständiges Backup
Dabei werden die Daten einer Festplatte oder einer Partition komplett auf eine andere Festplatte gespielt. Dieser Vorgang wird auch spiegeln genannt. User können sich sicher sein, dass sie im Falle des Falles ein 1:1-Abbild der Festplatte zur Hand haben. Aber: Die Spiegelung nimmt viel Speicher in Anspruch.
• Differenzielles Backup
Es werden alle Daten gesichert, die seit dem letzten Voll-Backup hinzugekommen sind oder verändert wurden. Für die Datenwiederherstellung braucht man das zuletzt erstellte vollständige Backup und das letzte differenzielle Backup. User haben schnell alle für eine Wiederherstellung nötigen Daten zusammen. Aber auch diese Methode verschlingt unnötig viel Speicherplatz.
• Inkrementelles Backup
Bei dieser Variante werden nur die Daten gesichert, die seit der letzten inkrementellen Sicherung hinzugekommen sind. Nicht das letzte Voll-Backup ist also Bezugspunkt, sondern das letzte inkrementelle. Vorteil: Backups lassen sich schnell und mit einem überschaubaren Bedarf an Speicherplatz auf den neuesten Stand bringen. Nachteil: Man muss besonders sorgfältig arbeiten, es darf keine der inkrementellen Sicherungen fehlen. Außerdem kostet es mehr Zeit, denn die Backups werden nacheinander aufgespielt. Die verschiedenen Varianten lassen sich nach Belieben kombinieren. Bei beruflicher Nutzung des Computers empfiehlt sich allerdings, häufiger differenzielle und Voll-Backups zu erstellen.
Das richtige Werkzeug
Die Betriebssysteme liefern eigene Sicherungsprogramme mit. Windows XP wartet in der Home Edition mit zwei Werkzeugen auf, der „Systemwiederherstellung“ und dem „Sicherungsprogramm“. Zur Datensicherung auf beruflich genutzten PCs sollte man davon absehen, weil sie zu rudimentär arbeiten. Anders Windows Vista: Seine Ultimateund Business-Editionen sind brauchbare Tools zur automatischen Partiellen sowie manuellen Vollständigen Sicherung. Allerdings kostet es 310 Euro, Vista auf Ultimate aufzustocken. Wer das sowieso vorhat, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Günstigere Alternative ist die Software „Norton Ghost 14“, zu haben für um die 30 Euro. Dieses Datensicherungsprogramm schnitt bei der Stiftung Warentest im Juni 2009 mit der Note 1,6 (gut) ab. Die Tester lobten den reibungslosen Ablauf von Datensicherung und Wiederherstellung sowie die Benutzerfreundlichkeit der Software. Schlecht schnitten beim Test die Freeware-Programme ab, die im Internet zum kostenlosen Download angeboten werden. Ihre Handhabung sei für User „doch recht kompliziert“. Die Stiftung Warentest nahm neben den Software- auch Festplattenlösungen unter die Lupe. Auf speziellen Backup-Festplatten ist die Datensicherungssoftware schon vorinstalliert. Zum Sieger kürten die Tester die Western Digital My Book Home Edition (Note 1,9) für 99 Euro. Allerdings seien darauf – wie bei vielen anderen Produkten – so die Stiftung, nur Dateiund keine vollständigen Backups möglich.
Susanne TheisenFreie Journalistin in KölnSusanneTheisen@gmx.net