Dentales Röntgen in Deutschland im Umbruch
Dabei haben sich einige für Deutschland nicht unwesentliche Änderungen in der Besetzung des Vorstandes ergeben. Durch die Wahl von PD Dr. Ralf Schulze, Mainz, zum derzeitigen Vizepräsidenten sowie von PD Dr. Dirk Schulze, Freiburg, zum General Secretary konnten zusätzlich zwei weitere deutsche Mitglieder in das Central Council des EADMFR aufrücken. Weiterhin sind dort der seit mehreren Jahren bereits in anderer Funktion tätige Dr. Edgar Hirsch, Leipzig, sowie Dr. Dan Brüllmann, Mainz, vertreten. Außerdem wird ein weiteres deutsches Mitglied, Herr Dr. Dennis Rottke, Freiburg, aktiv im Finanz- und Webseiten-Kommittee der EADMFR mitwirken. Diese strategisch wichtigen Entscheidungen trotz absoluter Unterrepräsentation Deutschlands innerhalb der EADMFR (14 Mitglieder versus beispielsweise 37 aus Griechenland beziehungsweise 33 aus Großbritannien) stärken die deutsche Position in diesem Gremium erheblich. Dies ist gerade zum derzeitigen Zeitpunkt einer sowohl in der Anwenderzahl, als auch in der Anzahl der Aufnahmen boomenden Entwicklung auf dem DVT-Sektor von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Hervorzuheben ist hier vor allem die enge Zusammenarbeit der EADMFR mit der Europäischen Atomaufsichtsbehörde EURATOM. Letztere hat bereits mit ihren Grundnormen und Vorgaben auch die deutsche, im Jahre 2003 novellierte Röntgenverordnung maßgeblich inhaltlich beeinflusst. Wie ernst die EURATOM die sinnvolle Anwendung der DVT nimmt, ist nicht zuletzt an dem bereits seit 2008 mit rund zwei Millionen Euro geförderten europäischen Leitlinienprojekt SEDENTEXCT (www.sedentexct.eu) erkennbar. Vor diesem Hintergrund sollte vornehmlich allen (auch zukünftigen) Anwendern dieser Technik nahegelegt werden, Mitglied in der EADMFR zu werden (Jahresbeitrag derzeit 30 Euro/Jahr;www.eadmfr.org). Dadurch können die eigenen, deutschen Interessen im europäischen Kontext besser vertreten werden, denn das Gewicht Deutschlands würde in dieser derzeit im zahnärztlichen Röntgen so wesentlichen Umbruchsphase durch mehr Mitglieder erhöht. Nur durch aktive Mitgestaltung der sich in Europa immer weiter vereinheitlichenden Regelungen kann verhindert werden, dass auch hier in Deutschland geltende Richtlinien ohne wesentliche deutsche Beteiligung, und damit ohne Berücksichtigung spezifisch deutscher Interessen, beschlossen werden.
Ausblick
Eine weitere Werbung für das für alle Zahnärzte auch hierzulande zunehmend an Bedeutung gewinnende Fachgebiet der Dentomaxillofazialen Radiologie wird die im Jahr 2012 von der Arbeitsgemeinschaft für Röntgenologie (ARö) unter Leitung von Dr. Edgar Hirsch ausgerichtete 13. EADMFR-Tagung im Juni 2012 in Leipzig sein. Zu dieser mit international hochrangigen Referenten besetzten Tagung sind alle Interessenten herzlich eingeladen.
OA Priv.-Doz. Dr. med. dent. Ralf SchulzeVizepräsident der EADMFRPoliklinik für Zahnärztliche ChirurgieUniversitätsmedizin derJohannes Gutenberg-Universität MainzAugustusplatz 2, 55131 Mainzrschulze@mail.uni-mainz.de