Prothetische Konzepte

Zum vierten Mal begrüßte der Hamburger Kammerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Sprekels die Teilnehmer des Hamburger Zahnärztetages. „Wie im vergangenen Jahr müssen die Referenten mit der fantastischen Kulisse unseres Hamburger Hafens konkurrieren“, stellte er mit Blick auf den Eisgang auf der Elbe fest. Erfreut zeigte er sich, dass der neue Gesundheitsminister in Berlin ein junger Arzt ist und der FDP angehört. Sprekels wörtlich: „Es sieht so aus, als ob tatsächlich einmal eine ,Jahrhundertreform‘, die das Wort auch verdient und die ein wenig unsere Interessen berücksichtigen könnte, auf den Weg gebracht wird.“

Anschließend verlieh der Präsident den Hamburger Zahnärzten Dr. Wolfgang Schildt und Thomas Springer die neu geschaffene Ehrenurkunde der Hamburger Zahnärzteschaft. Grund sind die Kollegenpraktika, die die beiden Zahnärzte seit 16 Jahren anbieten.

Dr. Horst Schulz, Vorsitzender des Fortbildungsausschusses der Zahnärztekammer Hamburg, leitete durch die Vorträge. Das wissenschaftliche Programm startete mit dem Vortrag von Prof. Dr. Christian Besimo, Basel (CH): „Was für Patienten kommen in Zukunft zu uns?“ Es ging um die Frage „Welche Zahnmedizin brauchen unsere Patienten in der Zukunft?“. Prof. Dr. Dr. Ludger Figgener, Münster, berichtete über „Konfliktprophylaxe“. Dr. Wolfgang Bengel, Heiligenberg, informierte über die „Mundschleimhaut – parodontale Reaktionen auf Dentalwerkstoffe aus zahnärztlicher Sicht“.

Der zweite Tag startete mit dem Vortrag von Prof. Dr. Matthias Kern, Universität Kiel, über „Ästhetik – was können vollkeramische Restaurationen?“ Ein Heimspiel hatte dann Prof. Dr. Guido Heydecke von der Universitätsklinik Eppendorf mit seinem Thema „Implantate in Gesamtkonstruktionen“. In ihrem Vortrag „Konstruktionsprinzipien und Konstruktionselemente – was hat sich bewährt?“ kam PD Dr. Ingrid Peroz, Berlin, zu dem Ergebnis, dass bei den Konstruktionsprinzipien die sattelnahen Abstützungen zu bevorzugen seien. PD Dr. Stefan Holst, Erlangen, berichtete über „CAD/CAM Technologie heute – Konzepte und Materialien für patientengerechte Lösungen“.

Abschließend referierte Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Meyer, Greifswald, zum Thema „Funktionelle Aspekte oraler Rehabilitation“. Er begeisterte durch Art und Inhalt seines Vortrags die ausharrenden Teilnehmer.

Die Fortbildungsveranstaltung der Zahntechniker-Innung Hamburg-Schleswig-Holstein war ausgebucht. Mit dem Tagungsthema „Aktuelle prothetische Konzepte“ sei die Kammer ganz nah bei den Zahntechnikern, erklärte Sprekels. Er mahnte zur Ruhe, wenn es um die eigenen berufspolitischen Wünsche gehe. Die Berufsgruppen sollten der neuen Regierung die Chance geben, erst einmal das Koalitionspapier umzusetzen. Wenn sich die liberale Handschrift dabei durchsetzen sollte, habe dies nicht nur Vorteile für die Berufsgruppen. „Die Liberalen sind auch für mehr Wettbewerb – das bedeutet auch mehr Wettbewerb beim Zahnersatz.“ Er persönlich spreche sich für das gewachsene System der dichten Versorgungsstruktur mit zahntechnischen Betrieben aus. Er wolle auch künftig nicht auf den Service seines Zahntechnikers verzichten, der in schwierigen Fällen die zahntechnische Versorgung seiner Patienten verbessere. Gleichwohl habe er dafür Verständnis, wenn seine Berufskollegen auch Zahnersatz aus Fernost ordern, um so dem Patienten finanziell entgegenkommen zu können.

Auch für Praxismitarbeiterinnen gab es unter der Leitung von Susanne Graack, DH am Norddeutschen Fortbildungsinstitut (NFi), ein maßgeschneidertes Angebot. Und für etliche Teilnehmer bildete der 41. Hamburger Zahnärzteball am ersten Kongressabend ein besonderes Highlight.

Gerd EisentrautPressestelle der Hamburger ZahnärzteMöllner Landstraße 3122111 Hamburg