Unverantwortlicher Flickenteppich
Auf eine bundesweite Fehlversorgung in der ambulanten Palliativversorgung wies die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie hin. „Die derzeitige Zersplitterung der Versorgungslandschaft in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) kann dazu führen, dass es in Deutschland Orte geben wird, wo man besser oder schlechter stirbt“, erklärte Dr. Johannes Horlemann, Vize-Präsident der Gesellschaft, auf dem Deutschen Schmerzund Palliativtag in Frankfurt. Zwar habe seit mehr als zwei Jahren jeder Patient Anspruch auf eine solche Behandlung, doch das erforderliche flächendeckende Versorgungsangebot fehle bis heute.
Ein Flickenteppich unterschiedlicher Rahmenbedingungen und entsprechende Auseinandersetzungen zwischen den Palliativ-Teams und den Krankenkassen seien dafür verantwortlich. Die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie fordert deshalb flächendeckende Rahmenbedingungen, die endlich die Umsetzung der geltenden gesetzlichen Ansprüche im ambulanten Bereich ermöglichen. Horlemann: „Der Mangel an entsprechend qualifizierten Ärzten ist ein Grund. Doch gravierender ist, dass es bislang kein bundesweit einheitliches Finanzierungsmodell gibt und Krankenkassen in Verhandlungen mit SAPVNetzen versuchen, den Preis möglichst zu drücken.“ Dadurch werde in vielen Netzen die Teilnahme für Hausärzte und andere Fachgruppen unwirtschaftlich. Die Versorgung ruhe daher auf jenen Ärzten, die zu nicht wirtschaftlichen oder ehrenamtlichen Bedingungen versuchen, die Versorgung aufrechtzuerhalten.