Verringerung der Parodontalpathogene durch vollständige Extraktion
Ziel der Untersuchung war es, die intraoralen mikrobiologischen Veränderungen nach einer vollständigen Zahnextraktion mittels quantitativer Polymerase- Kettenreaktion (qPCR) zu dokumentieren. Neun Patienten mit schwerer aggressiver Parodontitis, für die die vollständige Zahnextraktion die einzige Behandlungsmöglichkeit war, wurden rekrutiert. Vor und sechs Monate nach der Extraktion wurden mikrobiologische Proben von Zunge, Speichel und aus der subgingivalen Plaque gewonnen und mit der qPCR untersucht. Die Elimination der subgingivalen Nischen durch die Extraktion aller natürlichen Zähne resultierte in einer dreifachlogarithmischen Reduktion von Porphyromonas gingivalis, Tannerella forsythia und einer geringeren Reduktion von Actinobacillus actinomycetemcomitans und Prevotella intermedia. Nach der Extraktion blieb die Nachweishäufigkeit dieser Parodontalpathogene im Speichel und auf der Zunge unverändert. Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen ergab sich bei der vollständigen Extraktion keine Eliminierung, sondern nur eine signifikante Reduktion der Parodontalpathogene. Die klinischen Konsequenzen dieser Beobachtung bleiben spekulativ.
Quelle: Van Assche N, Van EsscheM, Pauwels M, Teughels W,Quirynen M.Do periodontopathogensdisappear after full-mouth toothextraction?J Clin Periodontol 2009;36:1043-1047