Ein trügerisches Idyll
Nach der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933 kam es zu umfangreichen Veränderungen von Staat und Gesellschaft. Diese Veränderungen lassen sich mit den Schlagwörtern „Gleichschaltung“, „Zentralisation“ und „Ausrichten nach dem Führerprinzip“ beschreiben. Ziel von Hitler und der NSDAP war es, die vorhandenen gesellschaftlichen und staatlichen Organisationen zu übernehmen und entsprechend ihrer Ideologie auszurichten, mithin Staat und Gesellschaft verschmelzen zu lassen. Diese wurden dann nach dem Prinzip der Parteigliederungen der NSDAP gestaltet. Demnach wurde das gesamte deutsche Gesundheits- und Sozialwesen neu geordnet und auch nach der neuen Definition des nationalsozialistischen Sozialismus ausgerichtet. Bindeglied des nationalsozialistisch geprägten Sozialstaates sollte dabei die „völkisch und rassisch“ ausgerichtete Solidarität innerhalb der Gemeinschaft aller „Volks- genossen“ sein – mit weitgehender Aufhebung der Klassenschranken und Ausdehnung der Sozialversicherungsleistungen.
Federführend bei dieser Umgestaltung war der „Nationalsozialistische Deutsche Ärztebund“ (NSDÄB) als ärztliche „Kampforganisation“ innerhalb der NSDAP. Er setzte sich zum Ziel, nicht nur die Ärzteschaft, sondern das gesamte Gesundheitswesen dem nationalsozialistischen Führungsanspruch zu unterwerfen und die ärztliche Ethik nach seinen ideologischen Grundsätzen umzudeuten. Diese Aufgabe übertrug Adolf Hitler 1933 dem Vorsitzenden des NSDÄB, Dr. med. Gerhard Wagner, der außerdem noch „Beauftragter des Führers für Volksgesundheit“ und Leiter des „Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP“ war und später zum „Reichsärzteführer“ ernannt wurde.
Von den Ärzten verlangte der „Führer“ Adolf Hitler mehr als nur kranken Menschen zu helfen. In der nationalsozialistischen Ideologie spielte die Berufsgruppe der Ärzte und Zahnärzte zusammen mit der wissenschaftlichen Medizin eine tragende Rolle. Die Rechtfertigung antisemitischer Politik beruhte auf der Überzeugung einer biologischen wie geistigen Überlegenheit der „arischen Rasse“. Als „Wächter der Rassenreinheit“ kamen den Ärzten (und auch Zahnärzten) in der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik und bei der Gestaltung einer neuen „rassisch und völkisch“ orientierten Solidarität zentrale Aufgaben zu. Die Einrichtung von „Erbkarteien“, die Zwangssterilisationen im Rahmen der „Verhütung erbkranken Nachwuchses“ und die „Euthanasiemaßnahmen“ waren Teil einer ideologisch instrumentalisierten Medizin, die nach 1933 von einer übergroßen Mehrheit der Ärzte und Zahnärzte mitgetragen wurde und deren menschenverachtendste Konsequenz tausendfache Patientenmorde waren sowie die Mitwirkung an der technischen und organisatorischen Vorbereitung und Durchführung des Holocaust.
Gleichschaltung
Schon am 24. März 1933 kam es gleichzeitig mit dem Inkrafttreten des „Ermächtigungsgesetzes“ auch zur Gleichschaltung der führenden ärztlichen (und auch zahnärztlichen) Standesorganisationen. Der „Hartmannbund“ und der „Deutsche Ärztevereinsbund“, die beiden wichtigsten ärztlichen Standesorganisationen, hatten sich freiwillig in Form einer „Selbstgleichschaltung“ unter die kommissarische Führung des Vorsitzenden des NSDÄB, Dr. med. Gerhard Wagner, gestellt und deren Funktionäre begrüßten in einem Grußtelegramm an Adolf Hitler „freudigst den entschlossenen Willen der Reichsregierung der Nationalen Erhebung, eine wahre Volksgemeinschaft aller Stände, Berufe und Klassen aufzubauen und sich freudigst in den Dienst dieser großen vaterländischen Aufgabe mit dem Gelöbnis treuester Pflichterfüllung als Diener der Volksgesundheit zu stellen“.
NS-Schulungsstätte
Um die Inhalte und Ziele nationalsozialistischer Gesundheitspolitik möglichst vielen Ärzten zu vermitteln und diese auch als „Führer der Erhaltung, der Vermehrung und der Leistungssteigerung des deutschen Menschen“ auszubilden, gründete der „Hartmannbund“ zusammen mit dem NSDÄB unter der Leitung von Dr. med. Hans Deuschl die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ in Alt Rehse in Mecklenburg als sogenannte „Schulungsburg des NSDÄB“, die eine „Charakterschule des deutschen Arztes“ werden sollte. Die Finanzierung des Kaufs vom Gut Alt Rehse erfolgte aus Mitteln des ehemaligen „Kampffonds“ des „Hartmannbundes“, der eigentlich für einen ganz anderen Zweck gedacht war und der vor 1933 aus „liberalistischen Motiven und zu liberalistischen Zwecken“ geschaffen wurde. Der „Hartmannbund“ hatte sich politisch seit 1930 dem NSDÄB angenähert und auch schon seine eigene Auflösung zugunsten einer staatlich kontrollierten Körperschaft des öffentlichen Rechts als Ziel beschrieben.
Die Gründung der KVen im Jahr 1932 ist vor allem in diesem Zusammenhang zu sehen. Später ging der „Hartmannbund“ freiwillig in der am 02. August 1933 als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründeten „Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands“ (KVD) auf, wobei er dieser Organisation sein Vermögen und seine Verbandsstrukturen zur Verfügung stellte und von Leipzig nach Berlin umzog. Die KVD wiederum wurde in die am 01. April 1936 auch als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründete „Reichsärztekammer“ eingegliedert, die die staatlich kontrollierte und staatlich überwachte „Selbstverwaltung“ und die „Unabhängigkeit“ von den Krankenkassen einführte. Satzungsmäßig wurden bestimmt: Pflichtmitgliedschaft und zentrale Datenerfassung aller Ärzte, Pflichtfortbildung, Herauslösung aus der Gewerbeordnung, einheitliche und gesteuerte Honorarverteilung (auch der privatärztlichen Honorare), Ärztegerichtsbarkeit mit hoheitlichen Rechten, Ausgrenzung aller nicht-„arischen“ und missliebigen Ärzte, Verzicht auf das Streikrecht und manches mehr.
Symbolischer Ort
Das Gut Alt Rehse erwarb der „Hartmannbund“ (nach der Enteignung der Vorbesitzer durch die NSDAP) im August 1934 und baute es zum Schulungslager um. Dabei wurde das alte Dorf bis auf Kirche, Schule und Pfarrhaus sowie einer Kate als zukünftiger „Dorfkrug“ abgerissen. In der Folgezeit entstanden 22 niederdeutsche Fachwerkhäuser mit Schilfdächern, die im Türbalken die Jahreszahlen und den Namen je eines Gaues trugen und die von den ärztlichen Standesorganisationen der einzelnen Länder finanziert wurden. Das neue Musterdorf Alt Rehse mit der „Ärzteführerschule“ wurde als ein symbolischer Ort mit Modellcharakter und als ideologisches und architektonisches Aushängeschild des NS-Staates geplant und errichtet. Zum Gesamtkomplex gehörten ebenfalls ein „erbbiologisches“ Forschungsinstitut, ein großzügig angelegter Sportplatz, eine Turnhalle, eine Badeanstalt sowie ein Segelbootshafen mit Sonnendeck.
Das „Ärzte-Gut“ diente auch gemeinsam mit anderen (teils Martin Bormann und teils der NSDAP gehörenden) Gütern im Rahmen der „Güterverwaltung Nord“ zur zusätzlichen Versorgung der „Reichskanzlei“, des „Führerhauptquartiers“ und anderen Einrichtungen der NSDAP und der SS.
Die feierliche Eröffnung als „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ erfolgte am 01. Juni 1935 durch Rudolf Heß im Beisein bedeutender Vertreter des „Dritten Reiches“. Neben dem Stellvertreter Adolf Hitlers, Rudolf Heß, und seinem Stabsleiter Martin Bormann, waren bei der Eröffnung die gesamte Reichsärzteführung unter der Leitung von Dr. med. Gerhard Wagner und der Gauleiter von „Mecklenburg-Schwerin“, Friedrich Hildebrandt, versammelt.
Der eigentliche Betrieb der „Ärzteführerschule“ wurde bereits vor ihrer offiziellen Eröffnung im Mai 1935 mit der Durchführung der ersten sechs Schulungskurse für die Gauamts- und Verwaltungsstellenleiter des „Amtes für Volksgesundheit der NSDAP“ aufgenommen. Die Schulungsarbeit in Alt Rehse widmete sich vor allem folgenden Themenschwerpunkten: Genetik, Eugenik, Rassenkunde; NS-Politik und Propaganda; Struktur der Ärzteorganisationen; Organisation des Gesundheitswesens und des staatlichen Medizinalwesens; Belange und Organisation der Medizinstudierenden; Hochschulorganisation und -politik; Ärztliche Standespolitik; Naturheilkunde; Hebammen- und Frauenpolitik; Bevölkerungsstatistik und Siedlungswesen; Ernährungsfragen; Ziele und Aufgaben der „Führerschule der Deutschen Ärzte“; „Juden- und Freimaurerproblematik“; Krankenkassen- und Versicherungsfragen; Schulmedizin; Gesetzeskunde und Rechtswesen; Militärmedizin; germanische-, deutsche- und Ärztegeschichte; Belange der Apotheker; Belange der Zahnmedizin; Thema „Film“ und weitere Themen.
In zwei- bis vierwöchigen Kursen wurden zunächst Ärztefunktionäre und dann auch alle anderen „würdigen“ Ärzte (hoher Anteil Jungärzte), Apotheker, Hebammen und Pflegepersonal geschult – um vor allem durch eine „seelisch-geistige Erneuerung“ dem Ärztestand „die wichtigen Arbeitsgebiete des Erbpflegers und Gesundheitsführers“ übertragen zu können.
Hierzu ein Zitat aus der programmatischen Rede des Reichsärzteführers, Dr. med. Gerhard Wagner, über „Die Entwicklung des Gesundheitswesens im Dritten Reich“, die dieser im Mai 1934 in Weimar zur Tagung der Thüringer Ärzte gehalten hat und die im „Deutschen Ärzteblatt“ und in Buchform alle Ärzte erreichte. Zitat: „Mit dieser Schulungsarbeit werden wir beweisen, dass wir die geistige Haltung des Arztes im Nationalsozialistischen Deutschland ebenso hoch oder noch höher bewerten als berufliches Wissen und Können. Diese Haltung soll – wie wir es von jedem Deutschen verlangen – soldatisch sein. … Die soldatische Haltung, die wir fordern, ist für uns nicht militärischer Drill und noch weniger Kriegslüsternheit, sondern ganz einfach der Inbegriff deutscher Mannestugend: Disziplin, Selbstzucht und Selbstbeherrschung, Opferbereitschaft, Gehorsam, Unterordnung.“ Zu diesem Zitat passt auch der Sinnspruch auf dem Balken, der am Eingang zum Gelände der „Ärzteführerschule“ stand und über dem die Fahne des SS-Wachregiments von Alt Rehse wehte: „Meine Ehre heißt Treue“.
Von 1935 bis 1943 wurden in Alt Rehse circa 9 000 bis 12 000 Ärzte und neben anderen Heilberufen auch Zahnärzte geschult. Hinzu kamen der Besuch von ausländischen Gästen (Ärzte, Medizinstudenten und Hebammen) und die „rassenhygienische“ und weltanschauliche Schulung von „volksdeutschen Ärzten“ aus den besetzten Gebieten. Bereits 1941 wurde in einigen Schulgebäuden ein Heeres-Reserve-Lazarett untergebracht. Mit dem Heranrücken der Front begannen die Aktenvernichtung und die Flucht der Führungskräfte sowie einiger Gutsbewohner. Am 30. April 1945 besetzte die „Rote Armee“ Alt Rehse.
„Alt-Rehse-Lied“
Bezeichnend für den Geist der Schulungsstätte ist das sogenannte „Alt-Rehse-Lied“ (siehe Kasten). In diesem einem Schwur ähnlichen Bekenntnislied wird der Arzt als Heiler des Individuums diskreditiert und zum politisch und sozialistisch handelnden „Führer“ und „Seelenheiler des Volkes“ pervertiert. Dieses Lied zeigt auch die „Werte und Tugenden“ der nationalsozialistischen Ideologie und Moral, auf die die Teilnehmer der „Ärzteführerschule“ (ähnlich wie auch alle anderen Mitglieder der „arischen Volksgemeinschaft“) eingeschworen werden sollten. Für die Moralgeschichte des Nationalsozialismus, die am Anfang ihrer Erforschung steht, sind folgende Fragestellungen von Bedeutung: Die Frage nach der Festigkeit der internen Bindekräfte innerhalb der „verschworenen Gemeinschaft“ auch über die NS-Diktatur hinaus und die daraus folgernde Frage nach den politischen Bedingungen, den Bereichen und in welcher Weise die nationalsozialistischen „Werte“ auch nach 1945 fortwirken konnten.
Interessant ist die Liste der Dozenten der „Ärzteführerschule“. Unter den hochrangigen Politikern und (Ärzte- und Zahnärzte-) Funktionären des NSStaates, befinden sich auch bekannte Zahnmediziner. Zu nennen wären hier als Beispiele Hermann Euler, Hermann Mathis, Ernst Stuck und Eugen Wannenmacher. Wenn man den Werdegang der meisten ärztlichen und zahnärztlichen Dozenten dieser Führerschule nach 1945 betrachtet, muss man feststellen, dass in diesem Zusammenhang viel vergessen, verdrängt und beschwiegen wurde – ganz zu schweigen vom fehlenden Unrechtsbewusstsein. Als nur ein Beispiel ist die „Karriere“ von Eugen Wannenmacher zu nennen, der vor 1945 SSSturmbannführer und Mitglied der Dienststelle „Reichsarzt-SS“ und Mitglied des „Beirates des Bevollmächtigten für das Gesundheitswesen Karl Brandt“ war. Bis 1945 war Wannenmacher auch Schriftleiter der gleichgeschalteten Zeitschriften „Deutsche Zahn- Mund- und Kieferheilkunde“ und „Deutsche Zahnärztliche Wochenschrift“. Im Jahr 1971 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der DGZMK, ohne dass seine Rolle vor, während und nach der NSDiktatur hinterfragt wurde und ohne dass er sich seiner NS-Vergangenheit gestellt hat.
Auch in diesem Zusammenhang liegt noch viel Forschungsarbeit vor uns, wobei die Frage beantwortet werden sollte, welche Auswirkungen die personellen Kontinuitäten nach 1945 auf unsere heutige Berufsausübung, auf die Struktur und auf die Funktionen unserer heutigen standespolitischen Organisationen und Verbände hatte.
Alt Rehse nach 1945
Die unzerstörte „Ärzteführerschule“, das Gut und das Dorf wurden nach der Übergabe an die „Rote Armee“ am 30. April 1945 evakuiert, auf dem Gut die Bodenreform durchgeführt und ab Ende 1948 nach dem Abzug der russischen Soldaten das Gelände der eigentlichen „Ärzteführerschule“ als Kinderheim für „Kriegswaisen“ genutzt. Die Dorfbevölkerung von Alt Rehse konnte schon im Sommer 1946 zurückkehren. 1952 folgte ein Lehrerinstitut und von 1953 bis 1957 eine 330 Mann starke Sicherheitsabteilung der Inneren Truppen der DDRStaatssicherheit, die das Panzerreparaturwerk in Neubrandenburg bewachten und das Gelände nach außen abriegelten. Danach wurde das Gelände von der „Nationalen Volksarmee“ (NVA) der DDR genutzt. Große Bunkeranlagen wurden gebaut. Während dieser Zeit trainierten auch Leistungssportler in der Turnhalle, das Schloss und der Park wurden zum Gästesitz des „Militärbezirkes MB V“ umfunktioniert und am Ufer des Tollensesees feierte die frühere DDR-Funktionärs- und Regierungselite.
1990 übernahm das Gelände die Bundeswehr, die dort ein Offizierswohnheim einrichtete und dafür die Gebäude bis zum Abzug 1998 sanierte. Eine öffentliche Erinnerung an die Geschichte und an die Funktion der „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ fand bis 1990 nicht statt. Auch wurde nach 1990 versucht, das Gelände für Tagungen von rechtsradikalen Parteien zu nutzen, was aber verhindert werden konnte.
Nach dem Ende der DDR erhoben der „Hartmannbund“ und die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern Anspruch auf Alt Rehse und es begannen jahrelange gerichtliche Auseinandersetzungen, bis eine Einigung gefunden wurde. Auch lehnte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mit den Gegenstimmen der KVen von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern eine Nutzung als ärztliche Fortbildungsstätte ab. Das 65 Hektar große Parkgelände wurde dem Bundesvermögensamt übergeben, das es Ende 2005 an private Eigentümer verkaufte.
Heute werden der Park von Alt Rehse und die darin befindlichen Gebäude von der Vereinigung „Tollense Lebenspark e.V.“ genutzt. Das Gelände ist seitdem wieder öffentlich zugänglich. Die Wohngebäude des Dorfes verblieben bei den Privateigentümern und Bewohnern. Das alte Gutshaus ging in den Besitz der Gemeinde über, die es mit Beschluss vom 08. November 2007 an den „Verein für die Erinnerungs-, Bildungsund Begegnungsstätte Alt Rehse e.V.“ (EBB) verkauft hat.
Schon im Oktober 2002 wurde im alten Gutshaus eine öffentliche Dauerausstellung eröffnet, bei der folgende Themen im Mittelpunkt standen: die Geschichte von Alt Rehse und der „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“, der Arzt im Nationalsozialismus, NS-Patientenmorde in Mecklenburg und Pommern und weitere Themen.
Mit dem Gebäude des alten Gutshauses hat der „Verein für die Erinnerungs-, Bildungsund Begegnungsstätte Alt Rehse e.V“ Großes vor. Nach der geplanten umfangreichen und aufwendigen Restaurierung soll hier ein Ort der Bildungs- und Kulturarbeit mit Übernachtungsmöglichkeiten für Seminarteilnehmer entstehen – zukünftig auch als ein idealer Ort für den Umgang mit medizinethischen Fragen.
Gerade durch die Erforschung und Auseinandersetzung mit der Geschichte und mit der Rolle der „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ Alt Rehse und mit der Rolle der Ärzte und der wissenschaftlichen Medizin während der NS-Diktatur kann das Bewusstsein ethischer Grenzen im medizinischen Handeln geschärft werden.
Dr. Gisela Tascher
Mitglied des Arbeitskreises Geschichte der Zahnheilkunde der DGZMK
Holzer Platz 4
66265 Heusweiler
■Literaturhinweis:
Rainer Stommer (Hrsg): Medizin im Dienst der Rassenideologie – die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ in Alt Rehse. Berlin 2008